Hunde im Doppelpack?

Wir wohnen in der Stadt mit unserem dreijährigen Golden Retriever und hätten jetzt sehr gerne einen zweiten Hund. Die Idee, zwei zu haben, finden wir sehr schön. Worauf müssen wir achten? Verena und Kai

Liebe Verena, lieber Kai

Der Gedanke, sich einen Zweithund anzuschaffen und so doppeltes Glück zu erleben, ist verlockend.Trotzdem rate ich Ihnen, Pro und Kontra abzuwägen. Sind die Räumlichkeiten für ein zweites Tier gegeben? In der Wohnung sollte es so viel Platz haben, dass die Hunde sich auch einmal aus dem Weg gehen und sich zurückziehen können. Auch der finanzielle Aspekt ist kein unwesentlicher. Mit einem zweiten Hund ­v­erteuert es sich in Bezug auf das Futter, Tierarztrechnungen und Hundesteuer. Wer ein Auto fährt, braucht mit zwei grösseren Hunden auch da ausreichend Platz, auch werden Ferien und Restaurantbesuche schwieriger. Zudem steigt mit zwei Tieren der Zeit- und Organisationsaufwand.

Wenn Sie sich einen Welpen anschaffen, dann müssen Sie mit ihm alleine Gassi gehen, damit der Kleine lernt, sich an Ihnen zu orientieren und nicht an Ihrem Ersthund. Auch kann er nicht die gleiche grosse ­Gassi-Runde laufen. Trotzdem braucht Ihr Golden Retriever dieselbe Aufmerksamkeit wie zuvor, damit keine Eifersucht entsteht. Hunde sind Rudeltiere und geniessen die Zweisamkeit. Zusammen können sie toben, spielen und kuscheln.

Sinnvoll ist es, wenn der erste Hund bereits gut erzogen ist, denn Hunde schauen sich nicht nur die positiven Sachen voneinander ab. Man darf also nicht glauben, dass allfällige Probleme mit dem ersten Hund sich durch den Kauf eines zweiten in Luft auflösen. Daher sollte man die Hunde auch gelegentlich unabhängig voneinander trainieren und sich ohne Ablenkung auf den einzelnen konzentrieren. Wenn Sie finden, dem allem gewachsen zu sein und genügend Zeit für zwei haben, dann steht einem Partner für Ihren Hund nichts im Weg. Denn zwei Hunde sind zweifelsohne sehr bereichernd.

susanne.hebel@gmx.ch

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