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Ratgeber

Keiner hat Zeit - mir tun diese Hunde leid

Neben mir wohnt eine Familie mit zwei Hunden, die sie aus Ungarn holten, für jeden Buben einen. Doch niemand hat Zeit für die Tiere oder Lust, mit ihnen spazieren zu gehen. Die Jungs haben andere Interessen, und die Frau geht früh arbeiten und kommt erst spät wieder heim, die Hunde sind den ganzen Tag zu Hause, nur früh morgens und abends lässt man sie raus in den Garten. Eine Nachbarin hat den Tierschutz angerufen, aber die können nichts tun, denn die Hunde werden ja nicht misshandelt. Mir tun sie unendlich leid, wie kann man da eine Lösung finden? L. P.

Liebe Frau P.

Ihren Schilderungen nach ist Ihre Nachbarin mit all ihren Aufgaben in der Tat überfordert. Sicher war der gute Wille da, zwei Hunden aus Ungarn ein gutes Zuhause zu geben, genauso die Kinder mit Tieren aufwachsen zu sehen. Da das Leben aber nicht vorhersehbar ist, können sich Situationen schnell ändern. So muss diese Frau mit zwei Kindern und zwei Hunden möglicherweise plötzlich den ganzen Tag arbeiten gehen, da kann es passieren, dass einem alles über den Kopf wächst. Dass sich aber etwas den Tieren zuliebe ändern muss, ist klar. Gleich aber schweres Geschütz aufzufahren, scheint mir nicht die richtige Lösung zu sein.

Suchen Sie doch das persönliche Gespräch mit der Hundehalterin, und reden Sie mit ihr über Ihre Sorgen und Befürchtungen. Schlussendlich stellt sich hier doch die Frage: Geht es nur ums Alleinsein der Tiere, und das Drumherum stimmt? Dann wäre es schade, wenn sie da herausgerisssen würden. Vielleicht gibt es einen Tierfreund in der Nachbarschaft, der bereit wäre, mit den Hunden spazieren zu gehen, auch gibt es in jedem Quartier eine Nachbarschaftshilfe, wo Freiwillige Tierbetreuungen übernehmen. Oder vielleicht haben sogar Sie selber Lust, Ihrer Nachbarin Ihre Hilfe anzubieten. Ein direktes Gespräch hilft oftmals, Dinge zu durchschauen, die man von aussen nicht so richtig wahrnimmt. So sollte die betroffene Familie die Chance bekommen, die vorherrschende Situation selbst zu ändern und eine Lösung zu finden, mit der alle gut leben können.

susanne.hebel@gmx.ch

 

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