Soll Rosinli eine Einzelkatze bleiben?

Ich hatte lange vier Tierheimkatzen. Mittlerweile habe ich nur noch Rosinli (13-jährig). Nach Babas Tod war das soziale Gleichgewicht in der Gruppe dahin; Rosinli wurde zickig und zur Einzelgängerin.Heute ist sie alleine und ein Menschenbüsi, sie wirkt sehr glücklich. Ich aber liebte den Trubel eines Katzenhaushalts und frage mich, ob Rosinli vielleicht doch ein Gspändli fehlt. Soll ich ihr das Älterwerden als Einzelkatze schenken oder sie nochmals mit Katzen konfrontieren? Und wenn ja, mit älteren? Ich bin pensioniert und viel zu Hause. L. Biderbost

Liebe Frau Biderbost

Ich kann gut nachvollziehen, in welcher Gemütslage Sie sich befinden.Es ist recht schwer einzuschätzen, ob die Katze aufblüht, weil sie alleinige Prinzessin in ihrem Revier ist und die volle Aufmerksamkeit von ihrem Frauchen bekommt oder ob auch ihr der Mehrkatzenhaushalt fehlt wie Ihnen. Grundsätzlich finde ich es gerade bei Wohnungskatzen sehr schön, wenn sie einen Katzenpartner zur Seite haben. Ich halte es jedoch für eher schwierig, eine ältere Katze wieder zu vergesellschaften, weil es nicht einfach ist, den richtigen Partner zu finden. Im Alter werden Katzen ruhiger, und sie schlafen mehr, oft werden sie auch anhänglicher. Sie geniessen ihren beständigen Tagesablauf und die Aufmerksamkeit, die sie von einem vertrauten Menschen erhalten. Veränderungen in dieser liebgewonnenen Routine bedeuten keine Freude mehr, sondern nur noch Stress. Sie sollten also genau abwägen, ob für Rosinli, die ja früher auch in der Gruppe immer eher eine Einzelgängerin war und Ihnen heute zeigt, wie glücklich sie alleine ist, es nicht einfach schöner wäre, das Ganze zu belassen, wie es jetzt ist. Schauen Sie doch nochmals genau hin, braucht Ihr Büsi wirklich Katzengesellschaft? Sollten Sie eine Katze dazunehmen, dann eine, die in Bezug auf Alter und Temperament zu Rosinli passt. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Entscheidung.

Haben Sie Tier-Fragen? Ihre Frage per E-Mail an: susanne.hebel@gmx.ch

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