Ratgeber

Susanne Zumbühl, Inhaberin von Autentica (www.autentica.ch) und Knigge-Expertin, weiss Rat. Bild: ZVG
Wann und wo darf man barfuss unter die Leute?
Von: Sacha Beuth
«An heissen Tagen quälen mich geschlossene Schuhe, weshalb ich mich am liebsten barfuss in die Öffentlichkeit begeben würde. Unter welchen Umständen ist das okay?», fragt Melanie V.
Prinzipiell ist Barfusslaufen nur in den Ferien, im Freibad, in den eigenen vier Wänden oder bei guten Freunden in deren Garten tolerierbar. Ansonsten ist es tabu, insbesondere am Arbeitsplatz. Und zwar völlig zu Recht. Es ist nicht nur unästhetisch und unhygienisch, sondern wegen der hohen Verletzungsgefahr auch gefährlich. Auf der Strasse kann man in Glas- oder Metallscherben treten oder bekommt vom heissen Beton wüste Blasen. Zudem hat man spätestens am Ende des Tages kohlenschwarze Sohlen, die man mit Waschen kaum mehr sauber bringt.
Damit Ihre Füsse an heissen Tagen wenigstens etwas Luft bekommen, empfehle ich Ihnen für den Alltag offene Schuhe wie schöne, gepflegte Sandalen (aber keine Flipflops!). Allerdings geht das nur, wenn Sie sich nicht geschäftsmässig kleiden müssen und nicht in direktem Kundenkontakt stehen. In diesem Fall müssen die Füsse zwingend gepflegt sein. Das heisst: Die Hornhaut ist entfernt, die Zehennägel sind geschnitten (und bei Frauen lackiert) und die Füsse mit einer Fusscreme eingecremt. Weiter sind Sandalen oder Sandaletten immer ohne Strümpfe oder Socken zu tragen.
Arbeiten Sie aber in einem Beruf mit Business-Dresscode, kommen Sie an geschlossenen Schuhen nicht vorbei. Dies gilt für Männer wie für Frauen. Hier gibt es nur die Möglichkeit, sich geflochtene Schuhe zuzulegen, um mehr Luft an Ihre Füsse zu lassen.
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Leserkommentare
Manfred Senti - Liebe Frau Zumbühl
Ich kann Ihnen nicht überall zustimmen bezüglich barfuss in der Öffentlichkeit. Dass Füsse unästhetisch sind, finde ich ganz und gar nicht. Auch die Verletzungsgefahr ist sehr gering. Ich bin selber gerne barfuss unterwegs und ich habe
mehr anzeigen ... mich noch nie ernsthaft verletzt. Nach einiger Zeit der Übung sind die Füsse wieder so robust, dass sie vieles aushalten, sogar heisse Strassen und Wege. Die Sohlen werden auch nicht immer schwarz, denn in der Schweiz sind die Strassen und Plätze meistens sehr sauber. Barfuss ist sehr gesund und stärkt des Immunsystem. Seit ich vom Frühling bis in den Herbst meistens barfuss unterwegs bin, habe ich mich fast nie mehr erkältet. Ich könnte Ihnen noch viele Gründe für barfuss nennen, aber dann wird der Kommentar viel zu lange. Wo ich Ihnen recht gebe: Im Beruf geht barfuss meistens nicht. Leider ist hier die Akzeptanz viel zu gering.
Liebe Grüsse
Manfred Senti
Marc HALBEISEN - Liebe Frau Zumbühl mag sein , dass Ihre Aussage zum Zürcher Business passt. Deswegen aber Füsse als unästhetisch und barfuss sein als Tabu zu erklären, muss als klarer Fehlgriff in der Formulierung gewertet werden. Grundsätzlich ist barfuss vom Gesetzgeber
mehr anzeigen ... nirgendwo verboten und sogar beim Autofahren erlaubt. Berufsbedingt gibt es aus versicherungstechnischen Gründen Vorschriften die diese Freiheit einschränken. Ein Schuhobligatorium wie Sie es postulieren existiert aber nicht. Selbstbewusste Menschen die sich nicht der karrierefördernden Duckdichmentalität unterordnen nehmen sich die Freiheit und laufen der Füsse zu Liebe auch ausserhalb der Ferien barfuss und das wo immer möglich. Fuss- und Nagelpilz gedeihen nirgendwo besser als in heiss feuchten Schuhen. High Heels verursachen durch die Förderung von Halux Valgus jährlich Gesundheitskosten in Millionen Höhe. Dies sollte uns zu denken geben und die sogenannte Etikette in eine etwas gesundheitsfördernde Richtung anzupassen. Entsprechende Fachliteratur zur Fussgesundheit findet man mittlerweile zu Hauf im Internet oder bei Amazon.