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Ratgeber

Die Antwort kennt Markus Lüönd (58), Chemiker beim Labor Veritas in Zürich.Bild: zvg

Warum isst man Eier nicht mit Silberbesteck?

Von: Sacha Beuth

Warum isst man Eier nicht mit Silberbesteck? Und gibt es noch andere Materialien in Besteck und Geschirr, die nicht mit gewissen Lebensmitteln in Kontakt kommen sollten?

Eier enthalten das Protein Ovalbumin, welches unter anderem aus Diol- und Disulfid-Gruppen besteht. Wird dieses nun erhitzt, entsteht Schwefelwasserstoff (H2S). Kommt dieser in Kontakt mit Silber, entsteht auf der Oberfläche von Letzterem eine schwarze, praktisch unlösliche Schicht, die Silbersulfid genannt wird. Dieses hinterlässt im Mund einen unangenehmen metallischen und leicht schwefligen Geschmack, ist gesundheitlich jedoch unproblematisch. Am besten entfernt man es vom Silberbesteck, indem man dieses in eine mit Alufolie ausgekleidete Plastik- oder Glasschüssel legt und einen Esslöffel Kochsalz dazugibt. Dann lässt man heisses Wasser in die Schüssel laufen, bis das Besteck vollständig damit bedeckt ist und badet es darin für maximal 15 Minuten. Durch diese Massnahmen wird der Prozess quasi umgekehrt und die Verfärbung aufgelöst.

Auch Aluminium kann eine chemische Reaktion auslösen, wenn es in Kontakt mit sauren Lebensmitteln wie Zitronensaft oder mit Salz kommt. Salz und Säure zerstören die Oxydschicht des Aluminiums, wodurch Aluminium löslich wird und in das Lebensmittel übergeht. Wie sehr dies gesundheitsschädlich, ist umstritten. Bei ungeprüftem, ausländischem Keramikgeschirr ist ebenfalls Vorsicht geboten. Darin platzierte saure Lebensmittel können Farben lösen, die Cadmium- und/oder Bleiverbindungen enthalten. Bereits geringe Mengen davon können schon zu Vergiftungen führen.

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