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Ratgeber

Die Antwort kennt Ilsabe von Uslar (65), Psychotherapeutin bei der Praxis Krone in Zürich. Bild: zvg

Was kann man gegen Lampenfieber tun?

Von: Sacha Beuth

Wer kennt das nicht: Man soll einen Vortrag halten oder sonst wie öffentlich auftreten und weiss vor Lampenfieber weder ein noch aus. Wie bekommt man diese Aufgeregtheit unter Kontrolle?

Lampenfieber ist eine körperliche und psychische Reaktion auf eine ausserordentliche Situation, die Stress und/oder Angst auslöst. Dabei werden hohe Mengen an Adrenalin ausgeschüttet, was sich in vegetativen Symptomen wie flacher Atmung, Schweissausbrüchen, zitternden Händen oder trockenem Mund äussert. An sich ist dieser Adrenalinkick für den Menschen überlebensnotwendig, da er ihm hilft, in Flucht- und Kampfsituationen schnell zu reagieren.

Auch Lampenfieber ist nicht per se schlecht, denn es verschafft einem die nötige Energie für den Auftritt. Entscheidend ist das richtige Mass, und das ist bei jeder Person unterschiedlich. Um sein Lampenfieber auf ein vernünftiges Level herunterzuschrauben, gibt es mehrere vorbeugende Massnahmen: Machen Sie sich bewusst, dass Lampenfieber auch ein Freund und Begleiter ist, und gestehen Sie sich zu, Fehler zu machen. Bereiten Sie sich optimal vor, das gibt ein sicheres Gefühl. Machen Sie sich vor dem Auftritt mit der Örtlichkeit vertraut. Und gehen Sie ungeniert Ritualen nach, wenn sie welche haben und diese in der Vergangenheit schon geholfen haben (Talisman umhängen, Beruhigungstee vor dem Zubettgehen trinken etc.). Ziehen Sie bequeme Kleider für Ihren Auftritt an, bei denen sich Schweissflecken nicht so abzeichnen, und stellen Sie sich Wasser zum Trinken bereit. Machen Sie Atem- und Entspannungsübungen. In ganz schlimmen Situationen – etwa wenn Sie vor dem Auftritt nächtelang nicht schlafen können – helfen schon wenige Sitzungen bei einer psychologischen Fachperson nachhaltig. Aber stellen Sie sich der Aufgabe, und weichen Sie ihr nicht aus, sonst wird das Lampenfieber in der Regel das nächste Mal noch schlimmer.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

redaktion@tagblattzuerich.ch

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