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Ratgeber

Peter J. Nyberg (57), Plastischer Chirurg und Inhaber der Praxisklinik Dr. Nyberg, kennt die Antworten.

Wie funktioniert eine Haartransplantation?

Von: Sacha Beuth

«Wie Fussballer Magnin möchte auch ich mich einer Haartransplantation unterziehen. Wie funktioniert dies, und was sind die Risiken dabei?», möchte Salvatore Botazzi wissen.

Bei einer Haartransplantation werden Haarwurzeln von hormonell unempfindlichen Regionen wie vom Hinterkopf oder dem Bereich hinter den Ohren in eine andere Haarregion umverteilt. Der Eingriff ist absolut schmerzlos, erfolgt unter lokaler Anästhesie und kann je nach Aufwand insgesamt bis zu 7 Stunden dauern.

Für die Haarentnahme gibt es zwei Techniken: Die klassische Streifenentnahme und die FUE-Methode (Follikular Unit Extraction). Bei Ersterer wird ein ungefähr 10 bis 15 mm breiter Haarstreifen herausgeschnitten und in rund 1 mm kleine Haarinseln, bestehend aus Hautteilen und Haarwurzeln, unterteilt und dann mit einem Implanter-Gerät an der vorgesehenen Stelle eingesetzt. Vorteil: Man kann die Technick mehrmals anwenden. Nachteil: Es bleibt meist eine (unauffällige) Narbe zurück. Mit der FUE-Methode werden mit einem speziellen Bohrer Haareinheiten angebohrt, herausge­zogen und dann gleich wie nach der Streifenentnahme wieder angepflanzt. Vorteil: Die Entnahmestelle muss nicht genäht werden und heilt in wenigen Tagen ab. Die punktförmigen Narben sind kaum zu erkennen. Nachteil: Es braucht eine grossflächige Rasur, und die Behandlung ist arbeitsintensiver.

Wichtig ist, dass der Patient vor dem Eingriff gut abgeklärt wird, also ob er zum Beispiel bestimmte Allergien oder Herz- oder Leberprobleme hat und ob sein Hinterkopfhaar überhaupt die nötige Dichte aufweist. Generell gilt eine Eigenhaartransplantation bei korrekter Ausführung als risikoarm. Der Eingriff kostet zwischen 4000 bis 10 000 Franken und ist meist nur in Ausnahmefällen (z. B. Entstellung) durch die Krankenkasse gedeckt.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

expertenrat@tagblattzuerich.ch

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