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Ratgeber

Die Antwort kennt Philip Bruggmann (43), Chefarzt Innere Medizin von Arud Zürich.

Wie gefährlich ist Hepatitis C?

Von: Sacha Beuth

«Ich habe gehört, dass in der Schweiz Hepatitis C auf dem Vormarsch ist. Wie schlimm ist diese Krankheit, wie schütze ich mich davor, und wie kann sie behandelt werden?», fragt Anja K.

Hepatitis C ist eine Viruserkrankung, die über Blut-zu-Blut-Kontakte übertragen wird. Bei einem Drittel der Betroffenen führt sie zu Lebererkrankungen bis hin zu Leberzirrhose und Leberkrebs, sie kann aber auch andere Körperteile befallen. Wichtige Ansteckungsrisiken sind der Erhalt von Blutprodukten vor 1992, das Teilen von Utensilien zum Drogenkonsum sowie Piercings oder Tattoos unter ungenügenden hygienischen Bedingungen. Hepatitis C gilt jedoch als besonders heimtückisch, da sie häufig keine Symptome verursacht, auch nicht im Langzeitverlauf, wenn schon Leberschäden entstanden sind. Alle Personen, die in ihrem Leben einmal oder mehrmals Risikosituationen für eine Hepatitis-C-Ansteckung erlebten, sollten sich testen lassen. Man weiss heute auch, dass Personen, die zwischen 1955 und 1975 geboren wurden, gehäuft angesteckt sind. Hepatitis C kann mit einem einfachen Bluttest nachgewiesen werden.

Man schätzt, dass in der Schweiz ungefähr 50% der Betroffenen nicht getestet sind, obwohl die Infektion mit einem einfachen Bluttest nachgewiesen werden kann. Die Infektion mit Hepatitis C selbst ist nicht im Vormarsch, aber die Folgeerkrankungen der Leber. Hepatitis C ist der häufigste Grund für eine Lebertransplantation. Die Heilungschancen bei einer Infektion sind sehr gut und liegen heute insgesamt bei 90%. Die Therapie erfolgt mit einer Kombination verschiedener Medikamente, die sich bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit zurzeit rasant entwickeln. Wichtig ist, dass die Erkrankung früh erkannt und – falls keine unmittelbare medikamentöse Therapie nötig ist – regelmässig kontrolliert wird.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

expertenrat@tagblattzuerich.ch

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