Die Antwort kennt Christine Rauber-Lüthy (58), Leitende Ärztin am Tox-Zentrum Zürich.

Wie gefährlich sind Putzmittel?

«Ich habe gehört, dass viele Putzmittel giftige oder ätzende Substanzen enthalten können. Auf was muss ich achten, damit ich gefahrlos den Frühjahrsputz ausführen kann», fragt Daniela Kränzig.

Grundsätzlich sind die üblichen Putzmittel, die man im Haushalt braucht, nur wenig giftig. Andererseits werden wir immer wieder mit Unfällen konfrontiert, wo Personen Putzmittel am Arbeitsplatz in eine leere Trinkflasche abgefüllt und mit nach Hause genommen haben. Diese Putzmittel sind meist aggressiver, und zudem erhöht sich das Verwechslungsrisiko mit Trinkflüssigkeiten.

Welche potenziellen Gefahren von Putzmitteln ausgehen, hängt von den Inhaltsstoffen ab. Bei diesen unterscheiden wir vier Hauptgruppen. Zur Gruppe 1 gehören Detergenzien, die etwa in Allzweckreinigern enthalten sind. Bei versehentlicher Einnahme sind Bauchschmerzen oder Übelkeit möglich. Um Schaumbildung zu verhindern, darf in solchen Fällen nichts getrunken werden. Gruppe 2 betrifft die Säuren. Sie kommen vor allem in WC-Reinigern und Entkalkern vor. Werden sie eingenommen, sollte man sofort etwas Trinken, um die Wirkung – meist ebenfalls Bauchschmerzen – zu reduzieren. Wichtig in diesem Zusammenhang: Vermeiden Sie, dass beim Putzen Entkalker und Javelwasser zusammenkommen, denn dabei entstehen Chlordämpfe, die zu starken Reizungen der Atemwege führen können. Benzinhaltige Produkte wie Möbelpolituren bilden die Gruppe 3. ­Bereits ein kleiner Schluck kann eine chemische Lungenentzündung verursachen. Lässt man das Mittel zu lange auf der Haut, kann dies zu starken Reizungen führen. Also immer sofort abwaschen. Bleibt die 4. Gruppe mit alkoholischen Substanzen, die in Desinfektionsmitteln oder Brennsprit vorkommen. Werden diese getrunken, kann es gerade bei Kinder zu Alkoholvergiftung kommen.

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