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Ratgeber

Die Antwort kennt Susanne Zumbühl, Knigge-Expertin und Inhaberin von Autentica (www.autentica.ch).

Wo und wann ist fluchen tolerierbar?

Von: Sacha Beuth

«In manchen Situationen, etwa beim Fussballschauen, kann ich mich nicht beherrschen und fluche drauflos. Ist das okay? Und wo ist Fluchen absolut tabu?», möchte Peter Koller wissen.

Im Prinzip sind die Knigge-Regeln hier eindeutig: Fluchen gehört sich einfach nicht – egal wann, wo oder unter welchen Umständen. Punkt. Nun ist andererseits derartiges Verhalten nur allzu menschlich. Fluchen tut jeder irgendwann. Sogar die Knigge-Expertin nimmt sich davon nicht aus. Seien wir also nicht päpstlicher als der Papst. Bei Peinlichkeiten oder kleinen Ungeschicklichkeiten kann man auch mal über einen unterdrückten Fluch hinwegsehen. Und manchmal kann es ja auch entspannend sein, Dampf abzulassen. Haben Sie sich aber so weit unter Kontrolle, dass Sie gewisse Grenzen nicht überschreiten. Das betrifft zum einen die Lautstärke, aber auch, wie lange man flucht. Sprich: Wenn schon, dann möglichst leise und kurz. Achten Sie zudem auf die Wortwahl. «Gopferteckel», «Gopfriedstutz», «Seich» oder «Mist» sind gerade noch tolerierbar. Begriffe, die «verdammt», «verreckt», «Huere», irgendwelche Geschlechtsteile oder sexuelle Handlungen beinhalten, sind dagegen ein No-go. Selbst wenn es sich dabei um Modewörter und/oder Anglizismen handelt. Und zu guter Letzt darf Fluchen auch nie auf eine Person zielen.

Diese Regeln gelten unabhängig von der jeweiligen Situation, also auch beim Fussballschauen zu Hause oder im Stadion. In Kirche, Spital, Bibliothek oder bei gesellschaftlichen Anlässen ist Fluchen in jedem Fall tabu. Das gilt auch, wenn Kinder zuhören können. Als Erwachsener gibt man ansonsten nicht nur ein schlechtes Beispiel ab, sondern die Kinder nehmen in der Regel die Worte sofort auf und verwenden Sie dann bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit.

Haben auch Sie eine Frage? Dann schreiben Sie an:

redaktion@tagblattzuerich.ch

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