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Reisen

Beeindruckend: die Cliffs of Moher bei Lahinch. Bild: Sacha Beuth

Steilklippen, Steinwüste und Strassenmusiker

Von: Sacha Beuth

21. Dezember 2023

IRLAND (TEIL 2)  Trotz des ganzjährig milden Klimas hat die Grüne Insel auch ihre rauen Seiten. Dennoch üben windige Küstenstreifen wie die Cliffs of Moher und Karstlandschaften wie Burren eine besondere Faszination aus. Derweil glänzt Dublin vorab mit ihren gemütlichen Pubs und historischen Bauten. 

Nach der erlebnisreichen Woche im Hausboot auf dem Fluss Shannon (siehe «Tagblatt» vom 13.12.) starten wir zum zweiten Teil unserer Irlandferien. Von Banagher bringt uns ein Shuttle der Silver Line Cruisers zum Flughafen Shannon. Hier übernehmen wir einen Mietwagen und machen uns auf Richtung Westen. Der Linksverkehr ist trotz manueller Schaltung schon nach kurzer Zeit kein Problem mehr. Vorbei an grünen Hügeln und unerwartet vielen Waldstücken erreichen wir nach etwa einer Stunde Fahrt unser Zwischenziel, den Burren. Die Karstlandschaft im Nordwesten des County Clare entstand vor rund 5500 Jahren und bildet auf 250 Quadratkilometern eine einzigartige Steinwüste. Abgesehen vom Pfeifen des eiskalten Windes ist kein Laut zu hören. Hecken und einzelne trockene Büsche zieren hie und da die Felsplatten, die aussehen, als hätte sie ein gewaltiges Erdbeben zerfurcht. Die Dämmerung beginnt und wir müssen uns sputen, damit wir noch vor der Dunkelheit das idyllische «Farmhouse» nordöstlich von Lahinch erreichen, welches wir für ein paar Tage gemietet haben.

Wie Festungsmauern

Im Licht der Herbstsonne und mit Blick auf eine Kuhweide geniessen wir am nächsten Tag unser irisches Frühstück mit Spiegeleiern, Blutwurst, Bohnen und Tomaten, ehe wir uns zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Irlands aufmachen: den Cliffs of Moher. Der Preis von zwölf Euro pro Person für Parkplatz, Museum und WC-Benützung lässt uns erst einmal leer schlucken. Doch der Blick, der sich hernach bietet, als wir die Treppen zum Aussichtspunkt erklommen haben, sorgt umgehend für Entschädigung. Auf einer Länge von acht Kilometern ragen Steilklippen wie Festungsmauern in den Atlantik. Die dunklen Felsen mit der grünen Grasdecke kontrastieren mit dem hellen Blau des Himmels und dem dunkelblauen Meerwasser mit weissen Schaumkronen. Obwohl nur mässiger Wellengang herrscht, spritzt die Gischt so hoch, dass einzelne Tropfen die rund 100 Höhenmeter vom Meeresspiegel bis zur Klippenkante überwinden. Auch hier weht ein eisiger Wind. Die Luft ist salzgeschwängert und das Gekreisch der Möwen vermengt sich mit den Darbietungen einzelner Strassenmusiker. Rau und zugleich wunderschön. Wir spazieren wie hunderte andere Besucher zwei, drei Stunden auf den Pfaden entlang der Klippen, bis wir uns endlich losreissen können und im nahen Ort Lahinch ein Mittagessen – typisch irisch Lammkeule mit Kartoffelstock – einnehmen. Hier beobachten wir die Einheimischen beim Baden im Meer. Der inoffizielle Nationalsport wird offenbar bei Wind und Wetter und jeder Wassertemperatur ausgeübt.

Mystische Burg

Der folgende Tag wird zur Entspannung genutzt. Wir kaufen am Morgen ein paar Lebensmittel, flanieren durch Lahinch und geniessen anschliessend die Annehmlichkeiten unserer Unterkunft. Dann geht es weiter zur Südostküste. Inzwischen hat das Wetter gewechselt. Es ist merklich kühler und der Morgen beginnt mit dichtem Nebel, der sich nur langsam verzieht. Das hat aber auch den Vorteil, dass bei einem Zwischenstopp in Bunratty die dortige Burg einen mystischen Eindruck hinterlässt. Das Bollwerk, zwischen Ennis und Limerick gelegen, wurde 1250 von Normannen erbaut und ist seit 1960 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Am Abend erreichen wir das schmucke Ivan's Cottage südlich von Cork, richten uns kurz ein und gehen anschliessend in ein indisches Restaurant (in Irland nebst den Steakhouses generell empfehlenswert). Während Frau und die beiden Teenager-Töchter am nächsten Tag in Cork shoppen, besucht Papi exotische Tiere wie Tiger, Nashörner und Giraffen im weitläufigen Fota Wildlife Park.

Quirliges Dublin

Über die (teilweise gebührenpflichtige) Autobahn führt der Weg bei strömendem Regen zur Hauptstadt Dublin, dem letzten Halt unseres Trips. Wie für eine Metropole üblich, geht es hier quirliger zu und her. Auf der Einkaufsmeile O'Connell Street und der berühmten Half Penny Bridge (die von den Einheimischen nur Ha'Penny genannt wird) drängen sich am späten Nachmittag die Massen. Im Trinity College eilen Lehrer und Studenten an den Touristen vorbei und die Pubs im Temple-­Bar-Quartier sind schon gut besucht. Dennoch findet sich immer irgendwo ein freies Plätzchen, um ein Guinness zu trinken und den Musikern zu lauschen, die abends von Lokal zu Lokal ziehen.

 

 

 

Hotel-Tipp

Harding Hotel Die 3-Sterne-Herberge ist optimal gelegen. Die meisten Sehenswürdigkeiten wie das Temple-Bar-Quartier mit seinen zahlreichen Restaurants und Pubs, das Trinity College, die Christ Church Cathedral oder die Half Penny Bridge sind zu Fuss innert einer Viertelstunde zu erreichen. Das Restaurant des Hotels bietet inter- nationale Küche und ein vielfältiges Frühstücksangebot. Doppelzimmer ab ca. 100 Franken pro Nacht exklusive Frühstück.

 

Weitere Infos: www.hardinghotel.ie

 

 

Diese Reportage ist in Zusammenarbeit mit Rolf Meier Reisen AG Neuhausen realisiert worden.

Weitere Informationen:
Rolf Meier Reisen AG
Zentralstrasse 7
8212 Neuhausen am Rheinfall
Telefon 052 675 50 40

www.rolfmeierreisen.ch

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