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Reportage

«Ätsch, wir waren schneller»: Totenkopfäffchen sind äusserst flinke Zoobewohner. Bild: Zoo Zürich, Peter Bolliger

Aug in Aug mit den Totenkopfäffchen

Von: Alex Rübel

29. März 2016

ZOO INTERN Zoodirektor Alex Rübel berichtet alle zwei Wochen über Neues oder ­Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Saimiri oder Totenkopfäffchen.

Mit dem Frühling und den wärmeren Temperaturen kehren die kleinen Totenkopfäffchen, die Saimiri, auf ihre Insel im Pantanal zurück. Dort können die Besucher sie nun wieder aus nächster Nähe beobachten (siehe Box). Zu sehen gibt es viel, denn die kleinen Primaten sind äusserst flink und agil. Den grössten Teil des Tages sind sie auf der Suche nach Früchten, Blättern, Blüten und Insekten. Dabei sind sie stets in Bewegung. Sie klettern geschickt in den Bäumen umher und springen behände von Ast zu Ast. Ihr langer Schwanz hilft ihnen dabei als «Balancierstange».

Dominante Weibchen

Die Bolivianischen Totenkopfäffchen sind im westlichen Südamerika zu Hause, in Brasilien, Peru und Bolivien. Sie leben im Wald, oft in Gebieten, die zeitweise überschwemmt sind oder sich in Flussnähe befinden. Die kleinen Affen halten sich fast immer in den mittleren Baumschichten und im Unterholz auf; am Boden sind sie eher selten anzutreffen.

Totenkopfäffchen leben in grossen Gruppen von bis zu 75 Tieren. Die Weibchen bilden feste Gemeinschaften mit hierarchischen Strukturen. Weibliche Jungtiere bleiben in der Gemeinschaft, in die sie hineingeboren worden sind. Männliche Jungtiere hingegen verlassen die Geburtsgruppe im Alter von vier bis fünf Jahren. Sie bilden zuerst Junggesellengruppen und teilen sich später in die Grossgruppen auf. Diese wechseln sie alle paar Jahre. Innerhalb der Grossgruppen mit beiden Geschlechtern dominieren die Weibchen die Männchen. Diese halten sich in der Regel nur am Rand der Gruppe auf.

Ihren eher gruseligen Namen verdanken die Totenkopfäffchen ihrem Aussehen: Der runde Kopf mit dem weissen Gesicht, den grossen dunklen Augen, der dunklen Nase und der dunklen Kappe an der Kopfoberseite erinnert an den Schädel eines Knochenmannes. Anders als etwa die Gelbbrustkapuziner sind die Saimiri zum Glück noch nicht akut vom Aussterben bedroht. Doch auch sie leiden unter der Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums. Zudem werden sie mancherorts wegen ihres Fleisches gejagt oder gefangen und zu Haustieren degradiert.

Saimiri-Insel ist wieder geöffnet

Ab April ist die Insel der Totenkopfäffchen im Pantanal wieder für die Besucher geöffnet. Bei guter Witterung können die Zoobesucher die Saimiri jeweils am Mittwoch, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 13.30 bis 16 Uhr auf ihrer Insel besuchen und aus nächster Nähe beobachten. Ob die Insel geöffnet ist, steht tagesaktuell unter www.zoo.ch/affeninsel.

Weitere Infos unter: www.zoo.ch

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