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Reportage

Kommt jetzt das Futter? Nasenbär-Gruppe im Zoo Zürich. Bild: Zoo Zürich / Dirk Loddenkemper

Bär im Katzenformat

Von: Severin Dressen

13. April 2021

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt der Stadt Zürich» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. In dieser Woche geht es um Südamerikanische Nasenbären.

Der Masoala-Regenwald und die Lewa-Savanne sind vermutlich die bekanntesten Tier-«WGs» bei uns im Zoo. Es gibt aber auch noch andere. Zum Beispiel den südamerikanischen Sangay-Bergnebelwald (oberhalb des Pantanals), wo bereits seit 26 Jahren Brillenbären und Nasenbären zusammenleben.

Über die Brillenbären, die einzigen Grossbären Südamerikas, hat mein Vorgänger Alex Rübel in dieser Kolumne schon einmal berichtet. Die hellbraunen bis grauen Nasenbären mit dem langen Ringelschwanz sind sehr viel kleiner als die Brillenbären. Dafür sind sie als Gruppe unterwegs und den Brillenbären damit zahlenmässig überlegen. So müssen sich beide Bärenarten, gross und klein, gegenseitig immer ein bisschen im Auge behalten. Das macht ihren Alltag herausfordernder und spannender.

Geschützte Rückzugsorte

Natürlich haben die Nasenbären sicherheitshalber auch Fluchtwege und Rückzugsorte, wo die Brillenbären nicht hinkommen. Und bei Bedarf können die beiden Bärenarten auch vorübergehend auf verschiedenen Anlagenteilen voneinander abgetrennt werden.

Nasenbären gehören zu den Kleinbären. Sie sind ungefähr zwischen drei und sechs Kilo schwer und ähnlich gross wie eine Hauskatze. Nasenbären sind in Mittel- und Südamerika zu Hause, in Wäldern und Buschland auf bis zu 2500 Metern über Meer.

Auffälliges Merkmal ist zum einen der lange, geringelte Schwanz. Der Nasenbär hält ihn beim Laufen wie eine Fahnenstange aufrecht in die Höhe, so dass man in hohem Gras unter Umständen nur den Schwanz sieht, wie er von da nach dort «schwebt». Beim Klettern nutzt der Nasenbär seinen Schwanz zum Balancieren. Der geschickte Kletterer geht dabei nicht nur zum Schlafen auf die Bäume, sondern auch zur Paarung und zum Gebären zieht es ihn in die Höhe.

Am Boden hält er sich vor allem für die Nahrungssuche auf. Hier nutzt er sein zweites optisches Markenzeichen: seine lange und sehr bewegliche Schnauze. Mit ihr stöbert der Nasenbär den Untergrund nach Essbarem ab. Dabei ist er alles andere als wählerisch. Die flinken Kleinbären verspeisen Insekten, Schnecken, Amphibien und Reptilien genauso wie kleine Vögel und Eier oder Früchte und Triebe.

Zoobesuch unter Corona

Der Zoo Zürich ist seit dem 1. März wieder geöffnet – allerdings unter Auflagen. Welche Zoobereiche aktuell geöffnet sind, wie viele Gäste sich im Zoo aufhalten dürfen und welche Regeln gelten, können Sie tagesaktuell auf der Zoo-Website nachlesen unter: www.zoo.ch/coronavirus

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