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Reportage

«Von uns aus kann es losgehen. Wir sind bereit.» Matthias Rieder, Betriebsleiter Bad Wollishofen. Bild:SB

Besucher begeistert von Badi Wollishofen

Von: Sacha Beuth

20. Mai 2014

Bislang hielt sich der Ansturm der Besucher auf die sanierte Badi Wollishofen wetterbedingt in Grenzen. Wer sich aber schon in die Anlage begeben hat, ist voll des Lobes.

Nach der Eröffnung der Freibadsaison am 10. Mai bestimmten tiefe Temperaturen und Dauerregen das Wetter. Nicht gerade ein Wunschstart für das frisch renovierte Bad Wollishofen, könnte man meinen. Doch Betriebs­leiter Matthias Rieder (36) gewinnt der Situation auch eine positive Seite ab. «Zwar hatten wir seit Saisonstart wegen der schlechten Witterung und des damit verbundenen geringen Besucheraufkommens gelegentlich nur vormittags geöffnet. Andererseits bekamen wir so Gelegenheit, noch ein paar Arbeiten zu erledigen, die wir nach der Renovation nicht oder nicht komplett ausführen konnten.» So hätte man, ohne die Gäste zu stören, noch einmal mit dem Hochdruckreiniger durch die Anlage gehen können.

«Endlich etwas Schönes gemacht»

«Grundsätzlich ist aber das Interesse an der sanierten Badi sehr hoch. Wir hatten schon während der rund ein­einhalbjährigen Umbauphase immer wieder Anrufe – meist von Quartierbewohnern –, die sich nach dem Stand der Dinge erkundigten und sich gern vor der eigentlichen Eröffnung ein Bild gemacht hätten», erzählt Rieder bei einem Rundgang. Kein Wunder, konnte die Badi beim Saisonstart trotz Seetemperaturen von 12 Grad Celsius 94 Besucher verzeichnen, von denen sich immerhin ein gutes Dutzend ins Wasser wagte. Dabei sei das Feedback rundweg positiv gewesen. «Viele Gäste sind zu mir gekommen und haben gesagt: ‹Endlich hat man mal etwas Schönes gemacht.›» Geschätzt würde insbesondere der Umstand, dass die Grundstruktur des vom einstigen Stadtbaumeister Hermann Herter 1939 geschaffenen Bades beibehalten wurde. Teilweise fühlt man sich sogar in die Anfangsjahre zurückversetzt, weisen etwa die Kabinentüren wieder Naturholzfarben statt weiss auf, und auch zwei kleine Trinkbrunnen, die «irgendwann aus unbekannten Gründen verschwanden» (Rieder), wurden wieder erstellt.

In den insgesamt 7,3 Millionen Franken, welche die Sanierung gekostet hat, sind natürlich auch einige Neuerungen enthalten. Etwa ein Mehrzweckraum für rund 40 Personen, der für private Events gemietet werden kann. Das Wasserspiel im Kinderplanschbecken. Oder zur Erhöhung des Komforts mehrere Holzliegeroste auf der Dachterrasse. Christine und Sabine, die die Mittagszeit zu einem Badi-Abstecher nutzen, bestätigen Rieders Aussagen. «Die Anlage ist echt toll geworden, besonders die neuen WC und Garderoben. Und trotz aller Neuerungen wurde der architektonische Charakter gewahrt», findet Christine. Beide Frauen schätzen das Strandbad als Ort der Ruhe und «dass man sich hier nicht so ausgestellt und beobachtet fühlt wie in anderen Badis». Christine ist so begeistert, dass sie sogar ins Auge fasst, ihren 50. in der Badi Wollishofen zu feiern.

Mit der Ruhe dürfte es allerdings vorbei sein, denn für die nächsten Tage sind hohe Temperaturen und viel Sonne prognostiziert. Für Rieder kein Problem: «Von uns aus kann der Ansturm losgehen. Wir sind bereit».

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Leserkommentare

Walter Guler - Unsere Badi strahlt wieder in alter Frische.
Der hässliche Oberbau ist verschwunden.

Gerne erinnere ich mich noch an die Eröffnung der
schönen Badi 1939 zum Beginn der legendären
Landesausstellung, liebevoll «Landi» genannt.

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