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Reportage

Schöner Riese: Der Netzpython gilt als die längste Schlange der Welt. Bislang konnte aber weder von Ihr, noch von der Grossen Anakonda ein Exemplar gefunden werden, dass über 10 m mass – obwohl dafür bereits vor Jahrzehnten von der New Yorker Zoologischen Gesellschaft ein Preis von mehreren tausend Dollar ausgesetzt wurde. Bild: Zoo Zürich / Enzo Franchini

Die längste Schlange der Welt

Von: Sacha Beuth

05. Januar 2021

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt der Stadt Zürich» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. In dieser Woche geht es um den Netzpython. 

Der Netzpython ist die einzige heute noch lebende Schlange, die regelmässig über sechs Meter lang werden kann. Damit ist sie die längste Schlange der Welt. In ihrem Verbreitungsgebiet in Süd- und Südostasien lebt sie in Regenwäldern, Feldern, in der Nähe von Gewässern aber auch in Siedlungsgebieten. Der Netzpython ist ein Kulturfolger, der regelmässig auch in Grossstädten gefunden wird. Hier ernährt sich die Schlange vor allem von Nagern, aber auch von streunenden Katzen und Hunden.

Jagen mit Wärmesensor

Wie alle Riesenschlangen ist der Netzpython ungiftig. Er nutzt seine immense Kraft, um Beutetiere zu erdrosseln. Der Netzpython ist ein Lauerjäger, der seiner Beute nicht nachstellt, sondern ihr auflauert. Seine Färbung macht ihn dabei im Regenwald für seine Beute fast unsichtbar. Zusätzlich besitzt der Netzpython ein Organ, das es ihm ermöglicht, auch bei kompletter Dunkelheit erfolgreich zu jagen. Die sogenannten Labialgruben, die sich an der Seite das Mauls befinden, ermöglichen es der Schlange, Infrarotstrahlung wahrzunehmen. Sie kann mit diesen Sensoren in der Umgebung Temperaturunterschiede von 0,03 Grad feststellen. Bei der Wahl seiner Beutetiere ist der Netzpython dabei nicht wählerisch. Er frisst Vögel, Säugetiere aber auch andere Reptilien. Netzpythons können auch dem Menschen gefährlich werden. So gab es schon mehrere tödliche Angriffe auf Menschen, wobei diese manchmal auch gefressen wurden.

Weibliche Netzpythons legen nach der Paarung 10 bis 40 Eier ab. Die Zahl steigt mit zunehmender Körpergrösse der Mutter. Sie bewacht das Gelege anschliessend während 80 bis 90 Tagen, bis zum Schlupf der Jungtiere. Dabei legt sich die Mutter mit ihrem Körper um die Eier. Nach dem Schlupf der durchschnittlich 60 bis 80cm grossen Jungtiere endet die Fürsorge der Mutter und die Jungen sind sich selbst überlassen.

Schöne Haut als Nachteil

Wegen ihrer schönen Färbung werden Netzpythons teilweise stark bejagt, um aus der Haut Leder zu gewinnen. Da hierzu vor allem grosse Exemplare gefragt sind, findet man diese immer seltener. Trotzdem ist der Bestand global bisher nicht bedroht, da sich Netzpythons relativ schnell vermehren. In vielen Teilen ihres Verbreitungsgebietes nutzt der Mensch die Schlange auch als Fleischlieferant. Oder er tötet sie, um Angriffen auf Nutztiere oder Kinder zuvorzukommen.

Netzpython versus Grosse Anakonda

Der Netzpython ist die längste Schlange der Welt. Die schwerste Schlange ist aber die Grüne oder Grosse Anakonda. Sie ist mit etwa 4 bis 5 m Länge meist kürzer, aber viel massiger gebaut als der Netzpython. Daher übertrifft die Grosse Anakonda das Gewicht des Netzpythons.

Weitere Informationen: www.zoo.ch

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