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Reportage

Während die Chileflamingos dank ihres Daunenkleids die kalten Temperaturen «überstehen», ... Bild: Zoo Zürich; S. Schönbächler

Die (w)armen Tiere?

Von: Severin Dressen

20. Dezember 2022

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um die Auswirkungen des Zürcher Winterklimas auf Zootiere.

Wenn die ersten Schneeflocken fallen und die weisse Pracht den Zoo Zürich in ein Winterwunderland verwandelt, sind unsere Gäste begeistert – und manchmal auch besorgt: «Frieren die Tiere draussen nicht?», fragen sie, weil sie es wohl selber tun.

Winterfell und Daunenkleid

Ich kann Sie beruhigen, Ihre Sorge ist unbegründet. Was für uns Menschen kalte Bedingungen sind, empfinden viele unserer Tiere als normal. Zudem sind unsere Lebensräume so konzipiert und gebaut, dass die Tiere sowohl im Sommer als auch im Winter beste Bedingungen vorfinden. Viele Tiere haben die Möglichkeit, sich sowohl drinnen wie draussen aufzuhalten. Wichtig sind Rückzugsmöglichkeiten. Wenn es stürmt und schneit, können die Löwen sich in den Innenbereich zurückziehen und die Zwergziegen suchen ihren Stall auf. Einige Tierarten, die draussen gehalten werden, wie zum Beispiel unsere Kamele, erhalten in den kälteren Jahreszeiten durch ihr Winterfell einen natürlichen Schutz gegen Kälte. Oder ein Daunenkleid, wie das der Flamingos, schützt vor Wind und Wetter. Ein paar Tiere geben sich gegenseitig warm, indem sie sich «aneinanderkuscheln», gesehen bei den Erdmännchen oder auch den Dscheladas.

Im Gegensatz zu anderen Zoos haben wir nur wenige Tiere, die einen Winterschlaf halten und sich so den kalten Temperaturen entziehen. Dies sind zum Beispiel die Coloradokröten (Sie graben sich ein) oder die Krustenechsen.

Verkehrte Welt

Tiere, die warme klimatische Bedingungen brauchen, werden selbstverständlich das ganze Jahr drinnen gehalten. Zum Beispiel unsere Reptilien. Andere, Störche, haben das Weite gesucht und sind in den Süden geflogen. Einige Tiere ziehen in der kalten Jahreszeit innerhalb des Zoos um. Die Königspinguine leben im Sommer im Innenbereich, in einem gekühlten Bereich des Exotariums, damit ihnen nicht zu heiss wird. Sinken die Temperaturen unter 10 Grad Celsius, können sie draussen gehalten werden und watscheln zur Freude unserer Besucherinnen und Besucher täglich einmal durch den Zoo. Die Pinguinparade, ein tierisches Wintererlebnis für Gross und Klein.

Wenn Sie also demnächst zu uns in den Zoo kommen, können Sie beruhigt den übermütigen jungen Schneeleoparden beim Toben im Schnee zuschauen, sich ebenfalls der weissen Pracht erfreuen und die spezielle Winterstimmung geniessen. Im Wissen, dass es unseren Tieren auch in der Kälte gut geht.

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