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Reportage

Gefederter Transport: Schwarzhalsschwan-Papa mit Küken. Bild: Zoo Zürich, Edi Day

Ein Schwan mit Farbzusatz

Von: Alex Rübel

07. Juni 2016

ZOO INTERN Zoodirektor Alex Rübel berichtet alle zwei Wochen über Neues oder ­Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Schwarzhalsschwäne.

Der Schwarzhalsschwan schaut ein bisschen aus wie der «Chämifääger» unter den Schwänen. Wie die hie­sigen Höckerschwäne hat er einen prächtigen weissen Körper. Der elegant geschwungene Hals und der Kopf sind dann aber rabenschwarz, mit Ausnahme eines schmalen weissen Augenstreifens. Der Schnabel ist grau, der Schnabelhöcker schön kontrastfarbig rot. Bei uns im Zoo kann man die attraktiven Schwäne am besten vom Polizei­posten im Pantanal beobachten.

Der Schwarzhalsschwan ist einer von zwei Schwanarten in Südamerika. Er ist im südlichen Teil des Kontinents zu Hause. Seine Brutgebiete hat er hauptsächlich an grossen Flachwasserseen am Fuss der Anden im Süden Chiles und Argentiniens. Über den Winter zieht er jeweils nordwärts nach Uruguay, Paraguay und Brasilien. Die Internationale Weltnaturschutz-Union (IUCN) schätzt den Bestand wild lebender Schwarzhalsschwäne auf etwa 100 000 Tiere und als derzeit (noch) ungefährdet ein.

Kein hässliches Entlein

Ausserhalb der Fortpflanzungssaison lebt der Schwarzhalsschwan in grossen Schwärmen; es sollen schon Mauserschwärme mit bis zu 20 000 Tieren gezählt worden sein. Mit dem Beginn des Brutgeschäfts ändert sich dies. Dann bilden sich Paare mit eigenen Revieren. Ihr Nest bauen sie in dichter Vegetation am Seeufer oder auf schwimmenden Inseln – so, dass Räuber möglichst gar nicht erst an das Nest herankommen. Das Weibchen legt etwa drei bis acht Eier, die es dann etwa 34 bis 36 Tage lang ausbrütet. Das Männchen ist in dieser Zeit für die Bewachung von Eiern und Weibchen zuständig. Bei uns im Pantanal heisst das etwa, die neugierigen Gelbbrustkapuziner vom Nest fernzuhalten. Anders als ihre Eltern sind die Schwarzhalsschwan-Küken noch am ganzen Körper weiss und davon abgesehen alles andere als häss­- liche Entlein. Die namensgebende schwar­ze Färbung an Hals und Kopf bilden sie erst im zweiten Jahreskleid aus. Die frisch geschlüpften Küken verstecken sich oft auf dem Rücken von Mutter oder Vater. Mit gut drei Monaten werden sie flügge, mit einem Jahr geschlechtsreif.

Zootiere im Zeichen von Olympia 2016

Vom 5. bis 21. August finden in Rio die Olympischen Sommerspiele statt. Aus diesem Anlass stelle ich Ihnen in dieser Serie in den nächs­­- ten Wochen verschiedene Tiere des Feuchtgebietes Pantanal im Zoo Zürich vor, die auch in Brasilien leben. Viele der Tiere sind dabei mindestens so aussergewöhnlich wie die Leistungen, die die Olympiateilnehmer in Rio erbringen werden.

Weitere Infos: www.zoo.ch/pantanal

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