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Reportage

Farbenfroher Gesell: Graumarmorierter Buntbarsch aus Südamerika. Bild: Zoo Zürich/Enzo Franchini

Eine Familie von Spezialisten

Von: Alex Rübel

26. Oktober 2015

ZOO INTERN Zoodirektor Alex Rübel berichtet alle zwei Wochen über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Buntbarsche.

Die Buntbarsche sind eine unglaublich vielfältige und artenreiche Fischfamilie. Sie kommen vor allem im tropischen und subtropischen Amerika, in ganz Afrika sowie in Indien vor. Buntbarsche leben überwiegend im Süsswasser, einige Arten sind aber auch im Brackwasser zu Hause.

Die Buntbarscharten, die im Zoo Zürich zu sehen sind, sind vor allem im Malawi- und im Tanganjikasee in Afrika heimisch. Die beiden Seen, die zu den grössten und tiefsten der Erde gehören, befinden sich im Ostafrikanischen Graben. In dessen Gewässern gibt es zahlreiche Fischfamilien – keine andere ist indes so artenreich vertreten wie jene der Buntbarsche. Im Malawisee etwa sind über 80 Prozent aller Fischarten Buntbarsche, im Tanganjikasee um die 70 Prozent. Die Fische beeindrucken nicht nur mit ihrer ungewöhnlich grossen (optischen) Vielfalt, sondern auch mit ihrer hohen Spezialisierung auf ökologische Nischen.

Eier im Maul ausbrüten

Buntbarsche können ganz verschiedene Farben aufweisen: Es gibt etwa gelbe, blaue oder zebrafarbene. Obwohl sie sehr nahe miteinander verwandt sind, pflanzen sie sich in der Regel nur innerhalb des eigenen Farbschlags fort. Auch im Fortpflanzungsverhalten widerspiegelt sich die Vielfalt der Buntbarsche, etwa in Form verschiedener Spezialisierungen. Zum einen gibt es verschiedene Arten von Maulbrütern. Wie es der Name sagt, brüten diese Fische ihre Eier im Mund aus und behalten nach dem Schlüpfen oft auch noch die Jungfische einige Zeit in dieser sicheren und mobilen «Höhle». Dabei gibt es sowohl Arten, bei denen das Weibchen die Eier im Mund ausbrütet, als auch solche, bei denen das Männchen diese Aufgabe übernimmt. Und bei einigen Arten wechseln sich Weibchen und Männchen sogar mit dem Maulbrüten ab. Andere Buntbarsche sind Höhlenbrüter. Sie laichen ihre – oft farblich auffälligen – Eier möglichst gut versteckt ab, zum Beispiel in Höhlen oder Wurzeln. Und wieder andere Buntbarscharten sind Offenbrüter, die ihre – oft unauffälligen Eier – in einer Sandmulde oder an Steinen, Wurzeln oder Pflanzen ablegen, die sie zuvor gründlich gereinigt haben. Viele Buntbarsche zeigen zudem ein ausgeprägtes Brutverhalten: Sie beschützen ihre Gelege und Larven aktiv vor Feinden und pflegen die Eier, etwa indem sie sie reinigen und ihnen Frischwasser zufächeln.

Buntbarsche im Zoo Zürich

Im Zoo Zürich sind verschiedene Buntbarscharten zu sehen, etwa der Blaue Malawi-Buntbarsch, der Graumarmorierte Buntbarsch, der Marakeli-Buntbarsch, der Madagaskar-Barsch, der Mena­rambo-Buntbarsch, der Schabemaulbuntbarsch, der Schneckenbuntbarsch und der Zitronenbuntbarsch. Sie leben in den Aquarien des Exotariums und im Masoala-Regenwald.

Weitere Infos unter: www.zoo.ch

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