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Reportage

Gehörten 1929 zu den Stars des neu eröffneten Zoologischen Gartens Zürich: Elefantendame Mandjullah und Jungbulle Chang. Bild: Zoo Zürich Archiv

Eröffnung mit grossem und kleinem Elefanten

Von: Alex Rübel

10. September 2019

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissens­wertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um die Geschichte des Zoo Zürich.

Der Zoo feierte am vergangenen Samstag einen runden Geburtstag: Vor 90 Jahren, am 7. September 1929, eröffnete der damalige Stadtpräsident Dr. Emil Klöti den Zoo Zürich. Dies nach – für heutige Begriffe ziemlich undenkbar – nur gerade einem Jahr Bauzeit; der Spatenstich war am 8. Oktober 1928 erfolgt. Allerdings war der Zoo damals auch erst 7 Hektaren gross (heute: 27). 14 432 Personen besuchten am Eröffnungstag den Zoo – selbst für heutige Begriffe ist das sehr viel. Noch mehr Besucher kamen acht Tage später, am 15. September 1929. An diesem Tag wurden 20 232 Personen gezählt. Diese Marke wurde seither nur zweimal übertroffen – an Tagen, an denen der Eintritt gratis war. Der Eintrittspreis kostete 1 Franken.

Zum ersten Direktor des Zoo Zürich, in einem Halbtagespensum, wurde Dr. Hans Steiner ernannt – notabene erst nach der Eröffnung. Etwas kurios wirken aus heutiger Sicht auch einige der Einträge auf der «Liste der für den zoolog. Garten Zürich importierten Tiere». Unter anderem werden hier «1 grosser Elephant» und «1 kleiner Elephant» aufgeführt sowie «ca. 50 St. Affen». Insgesamt startete der Zoo mit rund 300 Tierarten und knapp 1700 Tieren, um die sich 7 Tierpfleger kümmerten. Hinzu kamen eine Person für Handwerkliches und Gartenarbeiten sowie drei Personen in der Verwaltung.

Die gleichen Ziele wie heute

Könnten wir heute an den Eröffnungstag zurückreisen, würden wir unseren Zoo wohl nicht wiedererkennen. Das ist auch gut so; in den 90 Jahren seines Bestehens wurde der Zoo stetig weiterentwickelt und immer wieder neuen Erkenntnissen für eine bestmögliche Tierhaltung und Wissensvermittlung angepasst. Die für den Zoo formulierten Ziele jedoch waren im Kern bereits damals die gleichen wie heute. So schrieb Hans Steiner 1929 zum 100. Geburtstag Alfred Edmund Brehms, Autor von «Brehms Tierleben»: «Er hat (…) den zoologischen Gärten ihre grosse kulturelle Aufgabe vorgezeichnet: dem Volke die Möglichkeit – und für viele, sehr viele wird es die einzige Möglichkeit sein – zu bieten, Eindrücke und Beobachtungen lebendigster und eindringlichster Art am Tiere selbst sammeln zu können und dadurch zu einer ethisch höheren Naturbewertung zu gelangen (…).» Nicht eine Menagerie soll der Zoo also sein, sondern eine Bildungsstätte, die den Menschen einen persönlichen Zugang zur Natur, Tier- und Pflanzenwelt ermöglicht – insbesondere in der von Kulturlandschaften geprägten und immer stärker urbanisierten Schweiz. Denn schon vor 90 Jahren stellte Steiner fest: «Kaum ein Plätzchen mehr, das nicht der Gewinnung irgendeines Nutzens dienstbar gemacht wurde.»

Der Zoo Zürich gestern und morgen

Weitere Einblicke in die Geschichte des Zoo Zürich mit Infos, Bildern und einem Video gibt es auf unserer Website: www.zoo.ch/geschichte. Wie sich der Zoo in den letzten Jahren weiterentwickelt hat und in den kommenden Jahren weiterentwickeln will, hält der Masterplan fest:

www.zoo.ch/masterplan

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