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Reportage

Tropische Regenwälder wie hier der des Masoala-Nationalparks auf Madagaskar bilden – direkt oder indirekt – nicht nur für viele Tiere die Lebensgrundlage, sondern auch für Millionen von Menschen. Bild: Zoo Zürich / Martin Bauert

Grüne Juwelen

Von: Severin Dressen

02. März 2021

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt der Stadt Zürich» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. In dieser Woche geht es um den Schutz von Wäldern, insbesondere der tropischen Regenwälder. 

Heute ist «World Wildlife Day», der Tag des Artenschutzes. Der Aktionstag findet mittlerweile zum siebten Mal statt. Ausgerufen haben ihn die Vereinten Nationen (UNO) mit dem Ziel, dass an diesem Tag die Aufmerksamkeit möglichst vieler Menschen weltweit auf die wildlebenden Tiere und wildwachsenden Pflanzen unserer Erde gerichtet werden soll. Den 3. März hat die UNO als Datum für den World Wildlife Day gewählt, weil an diesem Tag, genauer am 3. März 1973, das Washingtoner Artenschutzübereinkommen «Cites» unterzeichnet wurde. Cites steht für «Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten wildlebender Tiere und Pflanzen». Es soll bedrohte Tier- und Pflanzenarten schützen, indem es Regeln darüber erlässt, ob und wie mit ihnen international gehandelt werden darf.

Luft- und Wasserreiniger

Das Thema des diesjährigen Artenschutztages sind die Wälder und ihre zentrale Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht auf der Erde. Wälder gehören zu den biologisch vielseitigsten und artenreichsten Ökosystemen unseres Planeten. Sie sind Heimat für abertausende Pflanzen und Tiere aller Arten, jeder Form und Façon. Jedes dieser Lebewesen, und sei es nur ein unscheinbarer Wurm oder ein winziger Frosch, bildet dabei ein wichtiges Teilchen im Gesamtmosaik des Waldes. Wälder reinigen Luft und Wasser, schützen den Boden vor Erosion und bilden bei extremen Naturereignissen natürliche Pufferzonen. Nicht zuletzt speichern sie riesige Mengen an CO₂. Deswegen ist die Erhaltung der Wälder gerade auch für die Bewältigung der Klimakrise so wichtig.

Etwa 200 bis 350 Millionen Menschen leben heute in oder an Wäldern und sind direkt von ihnen abhängig. Doch die Welt ist inzwischen global so stark verflochten, dass auch alle anderen Menschen Einfluss auf den Zustand der Wälder nehmen. In der Schweiz haben wir ein Waldgesetz, das unsere eigenen Wälder schützt. Auf das Leben der weitentfernten tropischen Regenwälder wirken wir aber jeden Tag genauso stark ein. So hat sehr vieles, was wir heute kaufen, in irgendeiner Form einen Regenwaldbezug. Das kann sehr offensichtlich sein, etwa bei Holzprodukten aus Tropenhölzern oder bei Genussmitteln wie Kaffee, Kakao oder tropischen Früchten. Es kann etwas versteckter sein, zum Beispiel bei Grillkohle (oft aus Tropenholz hergestellt) oder bei den unzähligen Alltagsprodukten, die Hilfsmittel wie Palmöl enthalten. Es kann indirekt sein, etwa bei Fleischprodukten, wenn zum Anbau des Futters der Masttiere Regenwald abgeholzt wird. Selbst unsere Mobiltelefone und Computer enthalten Regenwald, da seltene Edelmetalle, die es dafür braucht, oft in Tropenwäldern abgebaut werden. Jede und jeder Einzelne von uns kann deshalb mit bewussten und informierten (Kauf-)Entscheidungen jeden Tag ganz konkret etwas Gutes für die Wälder der Erde tun.

 

Regenwaldschutz in Madagaskar

Der Zoo Zürich engagiert sich seit über 25 Jahren vor Ort in der Masoala-Region in Madagaskar für den Schutz der dortigen Regenwälder. Projekte zur Regenwalderhaltung und -wiederaufforstung sind dabei genauso wichtig wie sozioökonomische Projekte für die Menschen, die dort leben.

Weitere Informationen: www.zoo.ch/naturschutz-masola

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