Reportage
Heitere Aussichten an der Siewerdtstrasse
Von: Sacha Beuth
Meteonews an der Siewerdtstrasse zählt zu den führenden Wetterdiensten in der Schweiz – und weist bei den Prognosen eine hohe Trefferquote auf. Diese verdankt das Unternehmen laut CEO Peter Wick (52) der optimalen Abgleichung zwischen den technischen Daten und den Erfahrungswerten seiner Meteorologen.
Peter Wick ist zufrieden. Für den Montag hatten der Gründer und CEO von Meteonews und sein 40-köpfiges Team für die Region Zürich wechselhaftes Wetter zwischen Sonne und Wolken mit Temperaturen bis maximal 24 Grad Celsius vorausgesagt. Und wieder einmal recht behalten. «Generell weisen wir eine sehr hohe Trefferquote von 80 bis 90 Prozent für die kommenden 24 Stunden aus», erzählt der 52-Jährige, relativiert jedoch sogleich. «Allerdings sind die Werte mit Vorsicht zu geniessen, da alle Meteodienste in der Regel schriftliche Voraussagen nicht miteinberechnen. Das ist oft auch gar nicht möglich, da gewisse Begriffe subjektiv sind. Was etwa eine ‹leichte Bewölkung› ist, sieht jeder etwas anders.»
Viele Parameter nötig
Entscheidend für eine möglichst präzise Prognose ist die optimale Abgleichung zwischen aktuellen und statistischen Daten und den Erfahrungswerten der Meteorologen. «Die Basis bilden verschiedene nationale und internationale Wettermodelle. Ein Wettermodell unterteilt die Erdoberfläche in ein Rasternetz, z. B. 5 auf 5 Kilometer, wobei aber auch Höhenunterschiede miteinkalkuliert werden», erklärt Wick. «Es wird durch viele Parameter gebildet wie etwa Luftdruck, Temperaturen auf verschiedenen Höhenstufen, Windgeschwindigkeit und -richtung, Taupunkt, Niederschlagsmenge oder Bedeckungsgrad – um nur die wichtigsten zu nennen.» Aus diesen aktuellen Daten, die zumeist von Wetterstationen oder Ballon-Sondierungen stammen, würde dann zusammen mit statistischen Daten die wahrscheinlichste Wetterentwicklung für ein bestimmtes Gebiet errechnet. «Nur sind diese Berechnungen noch zu ungenau. Darum werden von unseren Meteorologen jeden morgen ab 4.15 Uhr die verschiedenen Wettermodelle angeschaut, analysiert und mit der aktuellen Situation verglichen. Dann ergänzen wir die Daten gegebenenfalls mit den eigenen Erfahrungswerten und tragen sie in eine von uns kreierte digitale Maske ein, die wiederum mindestens zweimal am Tag aktualisiert wird.»
Wo gibts Gewitter?
Die Erkenntnisse werden nun für die eigene Internetseite und die Kunden (Radios, TV-Sender und Printmedien) aufbereitet und den Regionen entsprechend angepasst. Die TV-Beiträge übernimmt Wick, der ursprünglich Wirtschaft studierte und sein Meteorologen-ABC später bei Jörg Kachelmanns Ex-Firma Meteomedia lernte, meist selber. Routiniert und humorvoll gestaltet er die Beiträge, spricht bis zu fünf Minuten, ohne sich ein einziges Mal zu verhaspeln. Richtig ins Schwitzen gerät er nur, wenn schwierige Wetterlagen anstehen. Etwa bei einer wochenlangen Flachdrucklage ohne Wind in der Höhe, hoher Luftfeuchtigkeit und warmen Temperaturen. «Dann ist es fast unmöglich, vorherzusagen, wo in einem Gebiet ein Gewitter stattfindet und wo nicht.» Für heute Mittwoch ist dies nicht zu erwarten. Der Meteorologe ist darum sicher, dass seine Prognose – ein heiterer Tag mit viel Sonne und Temperaturen bis 29 Grad C – eintreffen wird.
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