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Reportage

Bei den Pinguinfiguren hinter dem Haupteingang toben normalerweise viele Kinder – nun ist der Platz still und menschenleer. Bild: Zoo Zürich/Marco Schaffner

Herausforderung für Mensch und Tier

Von: Alex Rübel

30. März 2020

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um den Zoo Zürich in der Coronakrise.

Eigentlich ist es jetzt eine wunderbare Jahreszeit im Zoo; die Vegetation wird wieder üppiger, die Magnolien blühen und viele unserer Tiere geniessen draussen die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne. Die Lewa-Savanne ist fertig gebaut und die neuen Tiere – Breitmaulnashörner, Netzgiraffen, Tüpfelhyänen, Erdmännchen und andere – erkunden Schritt für Schritt ihr zu Hause. Die wildlebenden Störche sind aus dem Süden zurückgekehrt und klappern auf ihren Horsten. Die männlichen Pfauen tragen wieder ihr Prachtkleid und präsentieren sich den Weibchen.

Doch in diesem Frühjahr ist alles anders, als ich es in den fast dreissig Jahren meiner Tätigkeit als Zoodirektor je erlebt habe. Der Zoo, sonst 365 Tage im Jahr geöffnet, ist wegen der Coronavirus-Pandemie seit dem 14. März für die Besucher geschlossen. Ein solches Ereignis gab es in der Zoogeschichte erst einmal, lange vor meiner Zeit: 1949 hatte der Zoo wegen der Maul- und Klauenseuche drei Wochen lang schliessen müssen.

Es ist in der aktuellen Lage richtig, dass der Zoo für Sie, liebe Besucherinnen und Besucher, geschlossen ist, denn die Bewältigung der Pandemie ist im Moment das Allerwichtigste. So sind auch bei uns alle Mitarbeitenden nach Möglichkeit im Homeoffice und nur noch jene Personen im Zoo, die es zwingend vor Ort braucht: die Tierpfleger und Tierärzte und die Werkstattequipe. Sie stellen sicher, dass es unseren Tieren auch in dieser aussergewöhnlichen Situation an nichts mangelt. Sie reinigen die Anlagen, versorgen die Tiere mit Futter und sorgen für Beschäftigung. Letzteres ist insbesondere bei jenen Tierarten wichtig, denen die Besucher als ein spannender Teil ihrer Umwelt fehlen, etwa bei den Gorillas. Hier kreieren die Tierpflegenden nun mit zusätzlichen Verhaltensanreicherungen möglichst viel Beschäftigung und Abwechslung.

Virtuell verbunden bleiben

Es ist jetzt wichtig, dass alle Menschen im Land, die können, zu Hause bleiben. Je besser wir uns daran halten, desto schneller werden wir auch die Pandemie bewältigen und zur Normalität zurückkehren können. Bis es so weit ist, kommen wir als Zoo zu Ihnen nach Hause: auf Instagram, Facebook und Twitter und auf unserer Website berichten wir weiterhin aus dem Zoo für Sie und lassen Sie so am Leben unserer Tiere teilhaben. Wir geben Ihnen Einblick in die neue Lewa-Savanne und berichten, was gerade im Zoo vor sich geht. Auch die neue gedruckte Zoonews liegt schon bald in Ihrem Briefkasten.

Liebe Zoofreunde, bleiben Sie gesund! Und bleiben Sie uns auch in diesen Tagen – auf virtuellen Wegen – verbunden. Der Zoo braucht Sie!

Zoo dihei

Normalerweise kommen die Kinder zu uns. Nun aber, wo der Zoo wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen ist, gehen wir den umgekehrten Weg. Unter www.zoo.ch/dihei haben wir für grosse und kleine Zoofans tierische Bastelanleitungen, Aufgabenblätter und Spielideen bereitgestellt. Und einige unserer Tiere kann man auf unseren Webcams von zu Hause aus beobachten: www.zoo.ch/webcams

 

 

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