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Reportage

Bedrohter Koloss: Ostafrikanisches Spitzmaulnashorn im Zoo Zürich. Bild: Sacha Beuth

Im Einsatz für die Nashörner

Von: Sacha Beuth

18. November 2014

ZOO INTERN Zoodirektor Alex Rübel berichtet alle zwei Wochen über ­Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Nashörner.

1960, als die ersten Spitzmaulnashörner in den Zoo Zürich kamen, gab es noch 70 000 der Tiere in Afrika. Bis ins Jahr 1995 ging ihr Bestand auf etwa 2500 Tiere zurück. Er hat sich bis 2014 dank verschiedener Naturschutzmassnahmen zwar wieder auf etwa 5000 Nashörner erhöht. Leider hat aber auch die Wilderei gerade in den letzten beiden Jahren wieder massiv zugenommen. Umso wichtiger ist der Schutz der letzten Bestände.

Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten: So verbinden in Kenia die Lewa Wildlife Conservancy und die Borana Conservancy ihre beiden Schutzgebiete. Der Zaun, der die beiden Reservate bisher trennte, wird seit September abgebaut. Mit dem Zusammenschluss entsteht das grösste privat geführte Nashornschutzgebiet in Kenia. Es erstreckt sich über 376 Quadratkilometer – das ist mehr als viermal die Fläche des Zürichsees. Es ist zudem das erste Reservat in Kenia, das aus der Kooperation zweier Privat­organisationen entstanden ist.

Zoo Zürich unterstützte Umsiedlung

Der Nashornschutz ist eines der sieben Naturschutzschwerpunktprojekte des Zoos Zürich. Zur Lewa Wild­life Conservancy hat er eine enge Verbindung. Lewa ist ein 1983 gegründetes 223 Quadratkilometer grosses Schutzgebiet am Fusse des Mount Kenya. Seit Juni 2013 gehört es zum Unesco-Weltnaturerbe. Es bietet Lebensraum für insgesamt 130 Nashörner, davon 67 der äusserst bedrohten Spitzmaulnashörner. Die noch junge Borana Conservancy erhielt ihre Gründungspopulation von 21 Spitzmaulnashörnern im August des letzten Jahres. Elf der Tiere kommen dabei aus Lewa, zehn aus dem Lake-Nakuru-Nationalpark. Der Zoo Zürich hat die Umsiedlung dieser Tiere mitfinanziert, trägt aber auch Kosten für Löhne und Ausrüstung der Wildhüter. Zurzeit startet zudem ein Projekt des Zoos Zürich, mit dem 20  Spitzmaulnashörner in das Sera-Naturschutzreservat transloziert werden, um dort einen weiteren Bestand aufzubauen. Das Sera-Naturschutz­reservat wird von lokalen Gemeinden bewirtschaftet.

Weitere Infos zum Engagement des Zoos Zürich für das Nashorn: www.zoo.ch/naturschutznashorn.
Mehr zur Lewa Wildlife Conservancy:
www.lewa.org.

Nashörner im Zoo Zürich

Im Zoo Zürich leben derzeit zwei Ostafrikanische Spitzmaulnashörner: der Bulle Jeremy und die trächtige Kuh Samira. Ihr Jungtier soll im Dezember zur Welt kommen. Zu finden sind sie im Afrikahaus und in den dazugehörigen Aussenbereichen. In einem Jahr ziehen die Nashörner dann allerdings in andere Zoos um. Dann nämlich wird das in die Jahre gekommene Afrikahaus umgebaut. Für die Nashörner entsteht zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Anlage. Weitere Infos unter: www.zoo.ch

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