mobile Navigation

Reportage

Die Aussicht vom Gasthaus Felsenegg.

In fünf Minuten in einer anderen Welt

Von: Ginger Hebel

26. August 2014

Die Felseneggbahn verbindet Adliswil mit der Felsenegg, dem Aussichtspunkt auf der Albiskette. Dieses Jahr feiert die einzige öffentliche Luftseilbahn im Kanton Zürich ihr 60-Jahr-Jubiläum.

«Der Blick von hier oben ist fantastisch, davon bekomme ich nie genug», sagt Jöri Bernhard. Regelmässig steigt er in die Gondel der Luftseilbahn und fährt von Adliswil hoch zur Felsenegg auf 804  m ü.  M. Heute begleitet ihn seine Enkelin Paula, er hat ihr eine Glace versprochen, darüber freut sich das Mädchen natürlich mehr als über die Aussicht, es strahlt und umklammert das Bein seines Opas.

Im 15-Minuten-Takt verbindet die Luftseilbahn Adliswil mit der Felsenegg. Zwei Gondeln sind in Betrieb, darin finden je 30 Personen Platz. Für die 1048 Meter lange Strecke und die 307 Höhenmeter benötigt sie lediglich fünf Minuten. Jöri Bernhard schätzt es sehr, dass es vor den Toren Zürichs so eine Bahn gibt und man praktisch im Flug hoch über der Stadt und mitten in der Natur ist. Vor 60 Jahren wurde die Luftseilbahn Adliswil–Felsenegg (LAF) eröffnet, sie ist bis heute die einzige öffentliche Luftseilbahn im Kanton Zürich.

Sieben Monate dauerte damals der Bau, seit der Jungfernfahrt im Dezember 1954 sind knapp 11  Millionen Personen mit ihr auf die Felsenegg gekommen. «Es fahren allerdings mehr Gäste runter als hoch, denn der Abstieg von der Felsenegg ist steil und somit beschwerlich», sagt Marco Graf von der LAF. 2008 wurde die Luftseilbahn komplett erneuert. 50 Spezialisten und Handwerker wechselten in aufwendiger Arbeit die Tragseile aus, renovierten die Stationen und ersetzten die alten Kabinen durch modernere und «schnittigere» Gondeln. Während frühere Kabinen noch hinderlich mit schmalen Türen ausgestattet waren, sind die heutigen rollstuhlgängig, und die ganze Bahn funk­tioniert vollautomatisch.

Touristen fahren gern mit der Seilbahn hoch, um Fotos von der Aussicht zu machen, 40 Prozent aller Passagiere kommen jedoch aus der Stadt Zürich, es sind Wanderer, Sportler und solche, die dem Alltag entschweben und im Gasthaus Felsenegg einkehren. Von der lauschigen Terrasse geniesst man den Ausblick über das Sihltal und den See bis hin zu den Alpen. Während Jöri Bernhard den Blick über die Stadt geniesst, schleckt Paula friedlich ihre Glace, danach fahren sie mit der Seilbahn wieder runter.

Im März wurde die Bahn einer mehrwöchigen Revision unterzogen. Diese ist alle sechs Jahre fällig, so schreibt es das Bundesamt für Verkehr vor. Während dieser Zeit musste sie stillstehen, denn die Sicherheit geht vor. «Obwohl uns wegen der Revision zwei Monate fehlen: Wir sind zuversichtlich, dass wir im Jubi­läumsjahr die magische Grenze von 200 000 Passagieren erreichen», sagt Marco Graf. Der diesjährige Juni war mit 23 739 Fahrgästen sogar der beste Juni ­aller Zeiten.

Felseneggbahn

Die Luftseilbahn Adliswil–Felsenegg befördert jährlich ca. 200 000 Fahrgäste, pro Betriebstag sind es im Schnitt 580. 2013 betrug die Anzahl Passagiere 198 306, ein Jahr zuvor waren es aufgrund der besseren Wetterbedingungen 212 037. Der beste Monat seit der Gründung war der Oktober 1995 mit 39 594 Personen, das beste Jahr war 1971 mit 231 144. Insgesamt wurden in den letzten 60 Jahren knapp 11 Millionen Fahrgäste befördert.

Am Sonntag, 14. September, von 10 bis 16 Uhr, findet auf der Felsenegg ein Erlebnistag mit Aktivitäten statt, die Fahrt ist für alle gratis. Beim Jubiläumswettbewerb in der Talstation gibt es ein exklusives Candle-Light-Dinner für zwei in der Kabine der Luftseilbahn zu gewinnen. Die grosse Geburtstagsfeier steigt am 30. Dezember. Auf der Felsenegg werden aus Eisblöcken Skulpturen gestaltet.

www.laf.ch

www.zvv.ch

 

 

zurück zu Reportage

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare