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Reportage

Ist nicht nur ein lästiger, sondern auch ein gefährlicher Einwanderer: die Asiatische Tigermücke. Bild: wikipedia / CDC; James Gathany

Invasion asiatischer Blutsauger

Von: Sacha Beuth

03. August 2021

TIGERMÜCKE Sie ist nur winzig und doch eines der gefährlichsten Tiere für den Menschen: die Asiatische Tigermücke. Ursprünglich in den Tropen und Subtropen Ostasiens beheimatet, macht sich die Überträgerin zahlreicher, mitunter tödlicher Krankheiten in der Schweiz immer mehr breit.

Der gegenwärtig äusserst feuchte Sommer in unseren Breitengraden sorgt zwar nicht für den Menschen, aber für ein surrendes Insekt für paradiesische Zustände: die Asiatische Tigermücke. Sie findet nun überall Pfützen, Tümpel und anderes stehendes Wasser in Autoreifen, Regenrinnen oder Vasen zur Eiablage vor und kann so ihren Siegeszug vom Süden Europas nach Norden noch schneller fortsetzen.

Nun fördern diese klimatischen Bedingungen zwar auch die Entwicklung heimischer Stechinsekten wie etwa der Gemeinen Stechmücke oder der ebenfalls gestreiften Ringelmücke (der aber der weisse Strich auf dem Oberkörper fehlt). Doch im Gegensatz zu diesen saugt die Tigermücke nicht nur Blut, sondern überträgt dabei auch mehrere für den Menschen äusserst gefährlich und mitunter tödliche Krankheiten. Verbürgt sind das West-Nil-Virus, Gelbfieber, St.-Louis-Enzephalitis (eine Form der Gehirn- entzündung, die sich über mehrere Monate ausdehnen und zu bleibenden Sprachstörungen führen kann), Dengue- sowie Chikungunya-Fieber. Zudem gibt es Hinweise, dass die Mücke auch für die Verbreitung des Zika-Virus verantwortlich ist.

Ursprünglich stammt Aedes albopictus, so der wissenschaftliche Name des Moskitos, aus den Tropen und Subtropen Ostasiens. Durch den weltweiten Handel und die globale Erwärmung sowie ihre grosse Anpassungsfähigkeit – sie kommt in urbanen Gebieten genauso gut zurecht wie auf dem Land, ihre Eier überdauern auch wochenlange Trockenheits- und Kälteperioden – hat sie sich immer weiter verbreitet. Über Italien ist sie auch in die Schweiz eingewandert und ist in über 60 Gemeinden des Kantons Tessin flächendeckend vorzufinden. 2015 wurde der Blutsauger in Basel-Stadt und 2020 in Basel-Land nachgewiesen.

Das Auftragen eines DEET-haltigen Insektenschutzmittels ist somit nicht nur während der Ferien in südeuropäischen Ländern, sondern auch zu Hause von Vorteil. Und dies nicht nur für die Nacht. Denn anders als die Gemeine Stechmücke ist die Asiatische Tigermücke in der Regel tagsüber und dann meist morgens oder am späten Nachmittag auf der Suche nach Opfern.

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