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Reportage

Von wegen Südseeparadies: Wegen eingeschleppter Tierarten ist der Gebänderte Fidschi-Leguan in seinem Bestand stark bedroht. Bild: Zoo Zürich / Enzo Franchini

Juwel in Echsenhaut

Von: Alex Rübel

20. November 2018

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissens­wertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Fidschi-Leguane.

Wer angesichts des grauer werdenden Winterwetters das Bedürfnis nach Farbe hat, dem sei bei uns im Exotarium ein Blick in das Terrarium der Fidschi-Leguane empfohlen. Die mit Schwanz bis rund siebzig Zentimeter langen Reptilien beeindrucken mit einer wunderschönen, strahlend grünen Färbung. Aktuell sind vier Arten von Fidschi-Leguanen beschrieben. Bei uns im Zoo ist der Gebänderte Fidschi-Leguan zu sehen. Die Reptilien leben auf den Südseeinseln Fidschi und Tonga und haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Grünen Leguan, der in Mittel- und Südamerika zu Hause ist. Die Fidschi-Leguane sind jedoch deutlich kleiner.

Fidschi-Leguane sind scheue Baumbewohner. Sie sind in ihrem Lebensraum auf dichte Busch- und Waldbestände angewiesen. Diese schwinden unter menschlichem Einfluss aber bedenklich schnell dahin. Unter anderem werden sie abgeholzt, um Zuckerrohrplantagen Platz zu machen. Den Leguanen geht damit ihr natürlicher Lebensraum verloren.

Gegen die Neuen chancenlos

Eine weitere Bedrohung sind vom Menschen eingeschleppte Tiere wie Mungos, Ratten und verwilderte Hauskatzen. Sie stellen ernsthafte Fressfeinde für die Fidschi-Leguane dar. Hinzu kommen frei herumlaufende Hausschweine, die den Erdboden durchwühlen. Sie zerstören dabei oft die Eier, welche die Leguane in Nesthöhlen am Boden legen. Verwilderte Hausziegen schliesslich sind Nahrungskonkurrenten, die den vegetarisch lebenden Leguanen das Futter wegfressen. Auf einigen Inseln laufen Bemühungen, die Ratten und verwilderten Haustiere zu eliminieren.

Der Lebensraumverlust und die eingeführten Tiere haben in den letzten Jahren zu einer besorgniserregenden Bestandesabnahme der Fidschi-Leguane geführt. Man geht davon aus, dass die Bestände derzeit nur noch einige wenige Tausend Tiere zählen, die verstreut auf rund zwei Dutzend Populationen aufgeteilt sind. Auf der Roten Liste der IUCN werden zwei der Fidschi-Leguanarten als stark gefährdet (endangered) und eine als vom Aussterben bedroht (critically endangered) geführt. In zoologischen Haltungen sind Fidschi-Leguane eher selten zu bestaunen.

Leguane im Zoo Zürich

Nebst dem Gebänderten Fidschi-Leguan sind im Exotarium des Zoo Zürich vier weitere Leguanartige zu sehen: der imposante Grüne Leguan, der Blaue Felsenleguan sowie die filigranen St.-Vincent-Anolis und Martinique-Anolis.

Weitere Infos: www.zoo.ch

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