Reportage
Kleine Pferdchen, grosse Wirkung
Von: Severin Dressen
ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Mini-Shetlandponys.
Waren die nicht mal grösser? Manch aufmerksamer Gast wird sich beim Besuch der Pferde im Zoolino genau diese Frage stellen. Die Antwort ist: ja und nein. Fiona und Linda, die beiden Burgdorferpferde, die lange Zeit bei uns im Zoo Zürich lebten, sind nicht geschrumpft. Sie sind seit ein paar Wochen wieder zurück bei ihrem Züchter. Stattdessen sind zwei Mini-Shetlandponys in die Aussenanlage eingezogen.
Klein, aber selbstbewusst
Foxy ist siebenjährig, Goldi acht Jahre alt. Mit einem Stockmass von 80 Zentimetern sind die beiden Wallache um einiges kleiner als ihre Vorgänger und nun auf Augenhöhe mit ihren Mitbewohnern, den Ouessant-Schafen. Nach einer zweiwöchigen Quarantäne durften die Mini-Shetlandponys vor ein paar Tagen zum ersten Mal ihr neues Zuhause erkunden. Schafsbock Napoleon testete sogleich die neuen Grössenverhältnisse aus. Selbstsicher stellte er sich frontal vor den Neuankömmlingen auf, Aug in Aug, die Hörner gerichtet. Um dann festzustellen, dass die Rangordnung im Zoolino wohl gleich bleiben wird und Foxy und Goldi künftig das Sagen haben werden.
Anfassen ja, füttern nein
Genau wie ihre Vorgänger können die beiden Ponys als eine der wenigen Ausnahmen im Zoo Zürich von den Zoogästen gestreichelt, aber nicht gefüttert werden. Nichts Aussergewöhnliches für Foxy und Goldi. Sie sind ausgebildete Therapieponys und sich den Umgang mit Menschen gewöhnt. Ihr Einsatzgebiet war breit: Menschen mit eingeschränkter Motorik dienten sie während Spaziergängen als eine Art Physiotherapie, sensible, introvertierte Kinder tauten in ihrer Umgebung auf und begannen, sich während Putzarbeiten oder der Fellpflege zu öffnen.
Foxy und Goldi werden den grossen und kleinen Besucher*innen im Zoo Zürich sicherlich viel Freude bereiten. Zudem können auch unsere Lernenden von ihrer Anwesenheit profitieren. Ponys eignen sich perfekt, um den Umgang mit Tieren zu erlernen und mit ihnen beispielsweise ein erstes medizinisches Tiertraining zu üben.
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