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Reportage

Beim Türkisvogel braucht man nicht zu raten, woher er seinen Namen hat. Bild: Zoo Zürich; Enzo Franchini

Kleine Schmuckstücke

Von: Alex Rübel

23. April 2019

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissens­wertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um bunte Kleinvögel.

Im Zoo gibt es Tiere, die trotz grosser Farbenpracht gerne übersehen werden – etwa, weil sie sehr klein sind und/oder mit etwas Geduld zuerst entdeckt werden müssen. Eine ganze Reihe solcher Tiere lebt im Exotarium in den sogenannten Schmuckvolieren. Ich stelle Ihnen hier einige davon vor, damit Sie bei Ihrem nächsten Zoobesuch mit geschärftem Blick nach ihnen Ausschau halten können – es lohnt sich!

Den Auftakt dieses Reigens macht der Kubafink, der kleinste Vogel im Tierbestand des Zoo Zürich. Er ist nur gerade mal zwei Würfelzucker schwer! Der winzige Vogel hält sich oft am Boden auf, wo er nach Sämereien, Insekten und kleinen Früchten sucht. Der Kubafink trägt eine dunkle Gesichtsmaske, die seitlich und unten leuchtend zitronengelb eingefasst ist. Der Rücken ist olivgrün, die Unterseite graubraun. Den Türkisvogel besucht man am besten während der Fortpflanzungszeit (April bis Juni). Dann erstrahlt das Prachtkleid des Männchens in intensivem Violettblau und Türkis. Ausserhalb der Brutzeit trägt das Männchen ein schlichteres, grünlich gefärbtes Kleid und unterscheidet sich nur durch seine roten Füsse vom Weibchen.

Der Bischof ist ein Kardinal

Auch der Ultramarinbischof trägt seine Farbe im Namen, zumindest das Männchen. Sein Federkleid ist ultramarin- oder kobaltblau. Das Weibchen ist in den Farben dunkelocker bis rotbraun diskreter unterwegs. Wer hier sprachbezogen über den zweiten Teil des Namens schmunzelt, kann übrigens gleich noch etwas damit weitermachen. Der Ultramarinbischof gehört nämlich zur Familie der Kardinäle.

Gleich eine ganze Reihe von Farben vereint der Rotstirntangar in seinem Gefieder: gelb, orangegelb, rot, zimtfarben-gelbbraun, metallisch blaugrün, türkis und schwarz. Bei dieser Art beschränkt sich der Farbenreichtum nicht auf das Männchen, sondern auch das Weibchen trägt bunt und unterscheidet sich äusserlich nicht vom anderen Geschlecht.

Bei der Jacariniammer ist das Gefieder des Männchens weitgehend schwarz, wobei die Körperfedern dunkelblau irisierend sind. Es verfügt dafür über eine weisse Fläche auf der Flügelunterseite. Bei der Balz springt es in kurzer Folge von seiner Sitzwarte auf und flattert dabei mehrfach mit den Flügeln, um so dem (bräunlichen) Weibchen die weisse Fläche zu präsentieren.

Diese Reihe liesse sich weiter fortsetzen, etwa mit dem Kapuzenzeisig, der Azurkopftangare, dem Roten Kronfink oder dem Safranfink. Diese Vögel leben bei uns nicht in Volieren, sondern in der Freiflughalle des Exotariums. Dort können sie sich noch etwas besser in der Vegetation «verstecken». Aufmerksames, gutes Beobachten ist deshalb gefragt!

 

 

Vielfalt im Exotarium

Das Exotarium ist ein Biodiversitätshotspot des Zoo Zürich. Im 1989 erstellten Gebäude leben Wirbellose und Vertreter aller fünf grossen Wirbeltierklassen, vom Flachlandtapir bis zum Erdbeerfröschchen.

Weitere Infos: www.zoo.ch

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