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Reportage

Stammen aus der Zentralsahara: Geyr-Dornschwanzagamen im Zoo Zürich. Bild: Zoo Zürich; Enzo Franchini

Manche mögens heiss

Von: Alex Rübel

09. Oktober 2018

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissens­wertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um Dornschwanzagamen.

Zwischen den Aussenanlagen des Chapman-Steppenzebras und der Arabischen Oryx befindet sich unser kleines, schon etwas älteres Antilopenhaus, das Schlechtwetterquartier der Oryx und Winterquartier der Pfauen. Es beheimatet indes nicht nur die namensgebenden Antilopen, sondern auch eine kleine Echse aus der Sahara, die auf perfekte Art und Weise die Sonnenkraft zu nutzen weiss: die Dornschwanzagame.

Dornschwanzagamen sind ausgesprochene Wüstenbewohner und ideal an diese Umgebung angepasst. Wie alle Reptilien sind sie wechselwarm. Das heisst, sie sind in hohem Mass von der Umgebungstemperatur abhängig, um ihre eigene Körpertemperatur regulieren zu können. Um sich zu erwärmen, suchen sie tagsüber sonnige und mitunter bis zu 50 Grad Celsius heisse Plätze auf. Sie ertragen dabei eine Erwärmung ihrer eigenen Körpertemperatur auf bis zu 47 Grad Celsius. Wir Menschen wären da schon lange tot.

Um die Sonnenwärme optimal zu nutzen respektive die eigene Körpertemperatur zu regulieren, kann die Dornschwanzagame ihre Körperfarbe verändern. Am Morgen, wenn die Echse nach der kühlen Nacht viel Wärme braucht und die Sonneneinstrahlung noch nicht so intensiv ist, ist ihre Haut dunkel, sodass sie die Wärme der Sonne besonders gut aufnehmen kann. Hierbei hilft ihr zudem ihr nach hinten abgeflachter Körper, der eine grosse Fläche für direkte Sonneneinstrahlung bietet und so die effiziente Aufnahme von Wärme fördert.

Farbwechsel am Mittag

Gegen Mittag, wenn die Hitze am grössten ist, wechselt die Dornschwanzagame dann zu einem helleren, gelblichen Farbton und kann so einen Teil der Strahlungswärme reflektieren. Ebenso verändert sie die Körperposition, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Wird es der Echse allzu heiss, verkriecht sie sich in Felsspalten oder Höhlen. Ihre Namen hat die Dornschwanzagame von ihrem auffälligen Schwanz. Von der Schwanzwurzel bis zur Spitze weist er oberseits dicht sitzende, wirtelartige Stachelschuppen auf. Dornschwanzagamen sind tagaktiv und im Erwachsenenalter Pflanzenfresser. Jungtiere fressen auch Insekten. Die bis zu 34 Zentimeter grosse Echse ist ungiftig und kann über zwanzig Jahre alt werden.

Neue Ausstellung

Im Antilopenhaus, wo die Geyr-Dornschwanzagame zu Hause ist, haben wir vor wenigen Tagen die neue Ausstellung «Leben mit der Sonne» eröffnet. Sie thematisiert die Anpassungen der Arabischen Oryx an die grosse Hitze und Trockenheit ihres natürlichen Lebensraums und ebenso, wie die Menschen in dieser Region mit der Sonne umgehen. Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit mit EWZ.

Weitere Infos: www.zoo.ch/ausstellung-sonne

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