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Reportage

Haben das Heu auf der gleichen Bühne: Zwei Chapmanzebras im Zoo Zürich. Bild: Zoo Zürich, Corinne Invernizzi

Schuften fürs Menü 1

Von: Alex Rübel

20. Dezember 2016

ZOO INTERN Zoodirektor Alex Rübel berichtet alle zwei Wochen über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es ums Tierfutter.

Passend zur kulinarisch aufgeladenen Weihnachtszeit geht es heute um das Futter für die Tiere im Zoo Zürich. Pro Jahr verfüttern wir unseren rund 4000 Tieren über 150 Tonnen Grünfutter, 140 Tonnen Früchte und Gemüse, 50 Tonnen Trockenfutter sowie 600 000 Insekten wie Grillen, Mehlwürmer, Heuschrecken, Fliegen oder Larven. Hinzu kommen Mäuse, Hühner und Fische sowie weiteres Fleisch und diverses Spezialfutter.

Wir versuchen, so viele Futtermittel wie möglich aus der Region zu beziehen. Grünfutter und Gemüse, aber auch Früchte und Fleisch stammen fast ausschliesslich von hier. Die Insekten beziehen wir von Schweizer Produzenten, der Fisch stammt aus MSC-zertifiziertem Fang in der Nordsee. Von der kantonalen Fischerei- und Jagdverwaltung erhalten wir manchmal Rehe, die angefahren oder von Hunden gerissen wurden, und das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft bringt uns Äste von Baumschnitten.

Zubereitet wird das Futter in der zentralen Futterküche. Sie umfasst mehrere Kühl- und Tiefkühlräume, ein Heu- und Strohlager, acht Silos und ein Sacklager. Der Futtermeister bereitet die verschiedenen «Menüs» täglich frisch zu und liefert sie dann mit einem kleinen Elektro­wägelchen im ganzen Zoo aus. In den Revieren sorgen anschliessend die Tierpfleger dafür, dass das Futter zu den Tieren kommt, wobei wir die Fütterungen so naturnah wie möglich gestalten.

Wer sucht, der findet

Das bedeutet bei vielen Tieren, dass sie sich ihr Futter erarbeiten müssen. Bei den Brillenbären etwa sind in der ganzen Anlage computergesteuerte Futterkisten versteckt. Die Bären wissen zwar, wo die Kisten sind, aber nicht, wann es Futter darin hat und wann sie sich auch öffnen lassen. So sind sie den ganzen Tag damit beschäftigt, die verschiedenen «Futterstellen» aufzusuchen. Ähnliche Systeme haben wir auch bei den Grosskatzen und bei den Elefanten. Andere Tiere müssen Geschick und Köpfchen beweisen, um an ihr Futter zu kommen. Die Orang-Utans zum Beispiel erhalten besondere Leckerbissen wie Weinbeeren, die wir in Holzstöckchen oder Labyrinthen verstecken.

Nicht nur die Art der Fütterung, auch die Futterzusammensetzung für die einzelnen Tiere überprüfen wir laufend, wobei der Futtermeister eng mit dem Tierarzt, den Kuratoren und Tierpflegern zusammenarbeitet. Ein wichtiges Thema ist unter anderem das Vermeiden von Übergewicht.

Fütterungen im Zoo

Der Zoo Zürich ist auch über Weihnachten und Neujahr an allen Tagen geöffnet. Bei den Seehunden, Pinguinen und Menschenaffen gibt es täglich öffentliche Fütterungen. Die entsprechenden Zeiten finden Sie in unserem Onlineveranstaltungskalender auf www.zoo.ch. Dort erhalten Sie auch Informationen zu allen Tierpräsentationen und weiteren Veranstaltungen im Zoo.

Weitere Infos auf: www.zoo.ch

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