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Reportage

Marienkäfer: Wer ihm oder einem anderen der im Artikel abgebildeten Tiere begegnet, dem kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Laut alten Überlieferungen aus aller Welt bringen sie Glück. Bild: PD

Tierische Glücksbringer

Von: Isabella Seemann

24. Dezember 2018

Der Wunsch, die Zukunft positiv beeinflussen zu können, ist von jeher ein tiefes Bedürfnis der Menschen, und dafür haben sie rund um den Globus auch tierische Symbole gefunden. Das «Tagblatt» stellt acht Tierarten vor, die Glück bringen sollen.

Das Schwein: Der wohl bekannteste Glücksbote zu Neujahr ist das Schwein. Es wird symbolisch als rosafarbenes Marzipanschweinchen verschenkt – oft mit einem vierblättrigen Kleeblatt im Maul. Das Borstentier gilt seit alters her wegen seiner Fruchtbarkeit und Stärke als Symbol für Wohlstand und Reichtum. Denn eine Sau gebiert pro Jahr rund zwei Dutzend rosige Kinder. Wer «Schwein hatte», der hatte eben Glück.

Der Marienkäfer (gr. Bild): Marienkäfer sind ein beliebtes Motiv auf Glückwunschkarten zu Neujahr. Tatsächlich bringt das halbkugelige Insekt Glück – aber vor allem im Garten und in der Landwirtschaft. Der rote Käfer mit den schwarzen Punkten auf den Flügeldecken vertilgt die gefürchtete Blattlaus.

Die Glückskatze: Dreifarbige Katzen heissen auch Glückskatzen, weil Kätzchen mit mehr als zwei Farben im Fell sehr selten sind. Schon 1893 wird in Brehms «Tier­leben» über die orange, schwarz und weiss gefleckten Tiere fabuliert: «Eine dreifarbige Katze schützt das Haus vor Feuer und anderem Unglück, die Menschen vor dem Fieber, löscht auch das Feuer, wenn man sie in dasselbe wirft, und heisst deshalb Feuerkatze. Wer sie ertränkt, hat kein Glück mehr oder ist sieben Jahre lang unglücklich; wer sie totschlägt, hat fernerhin kein Glück; wer sie schlägt, muss es von hinten tun.»

Der Storch: Ein Wagenrad auf dem Dach eines Bauernhofs soll den Storch einladen, hier sein Nest zu bauen. Denn zwei Eigenschaften machten Meister Adebar zum Glückstier. Zum einen wird er als «Klapperstorch» mit Kindersegen und einer glücklichen Geburt verbunden. Zum anderen macht er sich auf Feldern als Mäusejäger nützlich.

Der Kranich: Die Bezeichnung «Vogel des Glücks» stammt ursprünglich aus Schweden. Sie basiert schlichtweg darauf, dass mit dem ausdauernden Flieger (2000 Kilometer nonstop) das Frühjahr zurückkommt – und mit ihm Wärme, Licht und Nahrungsfülle. Kein anderer Vogel übte einen derartigen Reiz auf Philosophen, Geistliche, Adlige und Könige aus. Auch zierten Abbildungen von Kranichen häufig Paläste – als gutes Omen. In China und Japan steht der Kranich für ein langes Leben.

Der Koi: Die japanischen Zierkarpfen sind ungewöhnlich sensibel, ungewöhnlich gross, ungewöhnlich schlau und ungewöhnlich teuer. Die «schwimmenden Juwelen» können so viel kosten wie ein Einfamilienhaus. Kois stehen für Stärke und ein langes Leben und sollen ihrem Halter Glück und Wohlstand bringen. Alten japanischen Sagen zufolge schwimmen die Kois Wasserfälle hinauf und verwandeln sich dabei in Drachen.

Der Delfin: Ein Bild von einem Delfin ziert oft den Bug von Fischerbooten als Glücksbringer gegen die Gefahren des Meeres und Nothelfer bei Schiffbruch. Schon in den Seefahrergeschichten der Antike finden sich Berichte von Schiffbrüchigen, die von Delfinen gerettet wurden.

Der Glückselefant: Wer in Asien das Glück beschwören will, der schlüpft unter dem Bauch eines Elefanten hindurch – oder animiert den Dickhäuter dazu, seinen Rüssel zu heben. Das gilt gleichsam als Wink des Glücks. Das Tier wird im asiatischen Kulturkreis wegen seiner Stärke und Klugheit von jeher verehrt. Im Hinduismus ist der elefantenköpfige Gott Ganesha die Gottheit für Glück und Erfolg. Im Buddhismus verehrt man den Elefanten, weil Buddha vor seiner Wiedergeburt als Mensch als weisser Elefant auf der Erde gelebt haben soll.

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