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Reportage

Bekanntester tierischer Serienheld: Langhaarcollie Lassie. Bild: PD

Tierische TV-Helden

Von: Sacha Beuth

06. Oktober 2020

Die Abenteuer von Lassie, Flipper, Fury und Co. sorgten und sorgen teilweise immer noch für Unterhaltung in den Wohnzimmern. Das «Tagblatt» würdigt sechs der grössten tierischen TV-Helden mit Kurzporträts.

Lassie (gr. Bild): Die Schottische Schäferhündin (auch Langhaarcollie genannt) gilt als Urmutter aller tierischen Serienstars – was allerdings nicht ganz richtig ist, denn vom Deutschen Schäferhund «Rin Tin Tin» gab es bereits zuvor eine, allerdings nur 12-teilige, Serie. Lassie entstammt der Feder des britisch-amerikanischen Schriftstellers Eric Knight, der 1938 in einer Kurzgeschichte das erste Abenteuer des Collies veröffentlichte. 1943 folgte der erste Film, in dem die damals 10-jährige Liz Taylor die menschliche Hauptrolle innehatte. Die eigentliche Serie startete 1954 und dauerte bis 1973, wobei erst Farmerjunge Jeff, dann Farmerjunge Timmy und schliesslich Ranger Corey Stuart an Lassies Seite standen. Lassie selbst wurde von mehreren Hunden und zwar fast ausschliesslich Rüden dargestellt, weil diese das ganze Jahr über ein volleres und somit telegeneres Fell besassen. Generell sind insbesondere Hunde als tierische Helden im TV gefragt. Erinnert sei an «Kommissar Rex», «Boomer, der Streuner» oder die Zeichentrick-Figuren Pluto, Idefix und Snoopy.

Fury: Kurz nach Lassies Serienstart wurde 1955 auch ein Pferd zum Serienhelden. «Fury», ein Rappe, erlebte in 114 Episoden an der Seite von Waisenjunge Joe, dessen Adoptivvater Jim Newton, einem Rancher, und Vormann Pete bis 1960 jede Menge Abenteuer. Wiehernd und stupsend bewahrte Fury seine menschlichen Freunde vor Gefahren. 1972 erschien dann mit der britischen Serie «Black Beauty» ein europäisches Pendant. Ein weiterer, vorab komödiantischer equider TV-Star war von 1961 bis 1966 das sprechende Pferd «Mister Ed».

 

 

 

 

 

 

 

Flipper: «Man ruft nur Flipper, Flipper, gleich wird er kommen, jeder kennt ihn – den klugen Delfin». Der Songtext zur Serie über den Grossen Tümmler, der an der Küste von Florida Menschen in Seenot rettet und Bösewichter jagt, dürfte vielen noch bekannt sein. Die Serie entstand nach zwei Filmen in den Jahren 1955 bis 1960. Sie sorgte dafür, dass sich viele Menschen überhaupt für Delfine zu interessieren begannen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Clarence: Für eine eigene Serie hat es zwar nicht gereicht, trotzdem ist der schielende Löwe Clarence der heimliche Star von «Daktari» (1966–1969). Die Raubkatze gehörte zum Stamminventar einer Tierstation in Afrika, die von einem amerikanischen Veterinär und seiner Tochter betreut wurde. Clarence war tatsächlich so verschmust wie in der Serie dargestellt. Wie es sich für einen echten Star gehört, musste er für gewisse Szenen gedoubelt werden. Etwa wenn er bedrohlich knurren sollte oder wenn er auf einen Lastwagen springen sollte, da ihm Lkws Furcht einflössten.

 

 

 

 

 

 

 

Skippy: Die Geschichten um das Graue Riesenkänguru und seinen menschlichen Freund Sonny wurden von 1967 bis 1969 produziert. So richtig heldenhaft agierte Skippy – naturbedingt als Pflanzenfresser und Fluchttier – darin zwar fast nie und auch die Kommunikation mit den Menschen gestaltete sich schwierig, was zu teilweise haarsträubend-unlogischen Lösungen führte. Dafür aber war die Serie beste Werbung für das bis dato bei uns relativ unbekannte und wenig bereiste Australien.

 

 

 

 

 

 

 

 

Charly: Der Schimpanse aus der ZDF-Serie «Unser Charly» erreicht zwar nicht ganz die Berühmtheit seiner Artgenossen Cheeta aus den Tarzan-Filmen und Judy aus Daktari. Aber dafür ist er klar der Star. Er lebt in Berlin bei der Tierarztfamilie Martin, wo er allerlei Unfug anstellt. Die Serie startete 1995, war äusserst beliebt, wurde aber, auch in Folge von massiver Kritik aus der Tierrechtler-Szene, 2012 eingestellt.

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