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Reportage

Tiermedizinische Behandlungen im Zoo Zürich sind anspruchs- und verantwortungsvoll: Tierarzt Prof. Jean-Michel Hatt führt bei einem Nasenbären eine Zahnbehandlung auf der Veterinärstation durch. Bild: Zoo Zürich, Sandro Schönbächler

Traumberuf mit exotischen Patienten

Von: Severin Dressen

31. Januar 2023

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um die Arbeit der Tierärztinnen und -ärzte des Zoo Zürich.

Sie werden in der Öffentlichkeit wahrgenommen, wenn sie eine trächtige Elefantenkuh untersuchen oder Intensivmassnahmen bei einem Tier mit ähnlicher Leuchtkraft anstehen: die Tierärzt*innen des Zoo Zürich. Doch auch wenn sie nur punktuell in Erscheinung treten, sind sie fast täglich im Einsatz, um unsere Tiere medizinisch zu versorgen. Ein Traumberuf mit grosser Verantwortung.

Vorsorge ist das A und O

Im Zoo Zürich leben rund 370 verschiedene Arten. Insgesamt sind es über 5000 einzelne Tiere. Viele davon exotisch. Die Tierärzt*innen betreuen den gesamten Bestand. Da unsere Tierärzt*innen vom Universitären Tierspital Zürich sind, profitieren die Patienten von einem breiten Wissen und den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Die primäre Aufgabe des Veterinärteams im Zoo ist die Vorsorge. Das heisst, präventiv zu schauen, dass die Tiere nicht krank werden. Dafür werden sie regelmässig geimpft, entwurmt und kommen vor ihrer Ankunft in die so genannte Quarantäne. Damit sie, sollten sie unbemerkt krank sein, die anderen Tiere im Zoo nicht anstecken.

Die meisten Untersuchungen und Behandlungen finden direkt bei den Tieren vor Ort statt. Wenn also eine Blutabnahme bei den Aldabra-Riesenschildkröten ansteht, machen die Tierärzt*innen einen «Hausbesuch» im Masoala-Regenwald. Wenn der Gesundheitszustand von Gorillamännchen N’Gola beurteilt wird, bespricht sich die Tierärztin oder der Tierarzt im Menschenaffenhaus mit der Kuratorin und dem Pflegeteam. Sogar kleinere Eingriffe finden direkt in der Anlage statt. Als der aktive Säbelantilopen-Bock Luam ein bisschen zu energisch war und dabei sein rechtes Horn einen Bruch erlitt, wurde er direkt in seiner Box narkotisiert und verarztet. Eine geplante, anstehende Zahnbehandlung von Tigerweibchen Irina wird ebenfalls vor Ort durchgeführt werden.

Eigene Veterinärstation

Für grössere Eingriffe oder aufwändigere Untersuchungen werden die Tiere auf die Veterinärstation gebracht. Diese befindet sich unmittelbar bei der Quarantäne im Hintergrund und ist eingerichtet wie eine kleine Tierklinik. Es gibt einen Operationsraum mit einer Liege für die Patienten, ein Röntgengerät und ein Endoskop für die Geschlechterbestimmung bei Schildkröten oder Vögeln. In seltenen Fällen, wenn die Behandlung es verlangt, finden Operationen im Tierspital statt.

Viele der Untersuchungen, die unsere Tierärzt*innen durchführen, passieren abseits der Öffentlichkeit. Zum Teil sind es Routinearbeiten, zum Teil komplizierte Einzelfälle. Aber alle haben eines gemeinsam: Sie dienen dem Wohl unserer Tiere.

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