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Reportage

Wer will uns?

Von: Ginger Hebel

16. Februar 2016

Tierheim Pfötli: Hündin Sanja hat gute Chancen, dass man sich in sie verliebt: sie ist aufgeweckt und süss. Schwerer hat es Balu: Der Kater ist nicht mehr der Jüngste und etwas unberechenbar.

Als Welpe ausgesetzt

Findelhündchen Sanja – rehbraune Augen, samtenes Fell – ist das Schätzchen vom Tierheim Pfötli. Sanja wurde auf einer Toilette an einer Autobahnraststätte ausgesetzt, ohne Leine und ohne Halsband. «Sie wurde viel zu früh von ihrer Mutter getrennt», sagt Robyn Giulia Hossli vom Tierheim Pfötli. Seit Dezember lebt der Welpe im Tierheim. Wegen einer Pilzinfektion – ausgelöst durch Stress – darf er noch nicht mit den anderen Hunden spielen. Gesucht wird für den kleinen Wirbelwind ein neues Zuhause ab April, dann werden alle tierärztlichen Abklärungen abgeschlossen sein. Sanja rennt auf der Wiese herum, sie ist verspielt und zutraulich, obwohl sie einen schweren Start ins Leben hatte. Robyn Giulia Hossli: «Sie ist natürlich sehr süss, aber man darf nicht vergessen, es handelt sich um einen Terrier-Mix. Sanja braucht viel Beschäftigung, und der neue Besitzer muss mit ihr in die Hundeschule.»

Kater, launisch, sucht . . .


Auf dem Kratzbaum im Katzenzimmer schläft Balu, ein ca. 15-jähriger Kater, ein schwieriger Charakter. Er ist einem Bauern zugelaufen und wurde geduldet, bis er den anderen Hofkatzen das Futter vor der Nase wegfrass. Letzten September landete Balu im Tierheim. «Er ist sehr verfressen und lieb, aber seine Kommunikation ist schwierig», erklärt Hossli. Man merkt es ihm kaum an, wenn ihm etwas nicht passt. Die Konsequenz: Er beisst. Balu hasst es, wenn man ihn hochhebt und herumträgt. Im Tierheim streicht er dem Besucher ums Bein und fordert Streicheleinheiten ein, aber es kann gut sein, dass er unerwartet zubeisst. «Wir haben ihn im Dezember vermittelt, doch nach vier Tagen brachten ihn die Halter zurück», erzählt Robyn Giulia Hossli. Balu braucht jemanden, der ein feines Gespür für Katzen hat und akzeptiert, dass er kein Schmusekater ist.

Rekord an Rettungen


Letztes Jahr rückte der Tierrettungsdienst 4200-mal aus und half über 5000 Tieren in Not. «Wir retteten viele Wildtiere, die unter der Sommerhitze litten», sagt Hossli. Am häufigsten waren es junge Mauersegler, die sich beim Sturz aus ihren Nestern verletzten. Auch Kastrationseinsätze bei verwilderten Katzen sind ein grosses Thema. «Sie vermehren sich bis zu dreimal im Jahr. So können aus einem Katzenpaar – mathematisch gesehen – nach zehn Jahren mehrere Millionen Tiere entstehen. Deshalb ist Kastration die einzige Lösung.» Im Tierheim Pfötli in Winkel warten durchschnittlich dreissig Katzen auf ein neues Zuhause. Endstation Tierheim? «Nein. Wir finden für alle Tiere ein Plätzchen», sagt Hossli. Neben Hunden, Katzen und Meerschweinchen warten derzeit auch drei Güggel auf neue Besitzer.

Möchten Sie Sanja oder Balu ein Zuhause geben? Melden Sie sich beim Tierheim Pfötli,
Tel. 044 864 44 00

www.tierrettungsdienst.ch

 

 

 

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