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Reportage

Hilfe für bedrohte Menschenaffen: In den Stationen der Stiftung PanEco werden Orang-Utans gepflegt und wenn nötig mit Klettertraining auf die Wiederauswilderung vorbereitet. Bild: Zoo Zürich; C. Rudolf von Rohr

Zurück in die Wildnis

Von: Severin Dressen

08. November 2022

ZOO INTERN Alle zwei Wochen berichtet das «Tagblatt» über Neues oder Wissenswertes aus dem Tiergarten. Heute geht es um vom Zoo Zürich unterstützte Schutzmassnahmen für Orang-Utans auf Sumatra.

Oftmals werde ich gefragt, inwiefern die Tiere bei uns im Zoo Zürich Botschafter sind. Und ob unser Arten- und Naturschutzengagement in anderen Ländern Sinn macht. Die beiden Fragen hängen eng zusammen. Die Verknüpfung lässt sich am Beispiel der Orang-Utans und der Schweizer Stiftung PanEco erklären, welche wir seit Jahren bei ihrer Arbeit auf Sumatra unterstützen.

Empathie wecken

Orang-Utans gelten in der freien Wildnis als vom Aussterben bedroht. Der Gesamtbestand wird auf 14 000 Tiere geschätzt. Zu einem Grossteil verantwortlich für den Bedrohungsstatus ist die Regenwaldzerstörung durch die Palmölindustrie. Grosse Flächen werden angezündet. Überleben die Tiere, bleiben sie verwaist oder verletzt zurück.

Unsere Zoo-Tiere machen als Botschafter auf ihre bedrohten Artgenossen aufmerksam. Sie wecken Empathie und fördern das Verständnis. In unserem Zoo züchten wir eine Ersatzpopulation, um die Art zu erhalten. Weil direktes Auswildern oft nicht möglich ist, kommt das Orang-Utan-Schutzprogramm von PanEco ins Spiel. Die Schweizer Stiftung PanEco setzt sich seit bald 30 Jahren vor Ort für den Erhalt der Orang-Utans ein. Der Zoo Zürich unterstützt dieses Projekt als Partner. 303 Orang-Utans konnten um die Auswilderungsstationen wieder angesiedelt werden. In Wäldern, wo die Tiere bereits ausgestorben waren, entstehen nun wieder selbsterhaltende Orang-Utan-Populationen. Zurzeit werden über 60 Orang-Utans gepflegt und auf eine Auswilderung vorbereitet. Kleine Jungtiere müssen über Jahre betreut und aufgezogen werden, damit sie anschliessend selbstständig im Wald überleben können.

Ausgezeichnete Veterinäre

Die wertvolle Arbeit der Tierärztinnen und Tierärzte wurde kürzlich honoriert. Die Stiftung Getika mit ihrer Präsidentin Elicar Wagner-­Bier, die sich zum Wohl der Tiere und zum Verständnis von Mensch und Tier einsetzt, verlieh dem Veterinärteam der Orang-Utan-Stationen der Stiftung PanEco in Sumatra ihren Jahrespreis, dotiert mit 10 000 Franken. Dank desPreisgeldes können in der voll ausgerüsteten medizinischen Klinik alte Geräte erneuert werden, damit auch weiterhin kranke Tiere untersucht, behandelt und gepflegt werden, bevor sie im besten Fall gesund zurück in die Natur entlassen werden können. 

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