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Stadtratskolumne

Advent, Advent, ein LED brennt

Von: Michael Baumer

Vor kurzem referierte ich am Urban Innovation Hackathon. Da suchten Mitarbeitende von Start-ups nach neuen Lösungen für Probleme, die das Leben in einer wachsenden Stadt mit sich bringt. Gleichzeitig vermissen viele Menschen an den neuen Technologien das Reale und Menschliche. Aber das muss kein Widerspruch sein, wir sehen das gerade jetzt, wenn der Advent bevorsteht, eine Zeit der Traditionen und Rituale. Sie reichen vom Adventskalender über die Samichlaus­besuche bis zu Kirchenkonzerten.

Vieles davon erleben wir am liebsten ganz direkt über unsere Sinne. Wenn das EWZ Ende November die Weihnachtsbeleuchtung einschaltet, pilgern die Menschen in die Bahnhofstrasse und bewundern die 24 000 glitzernden Lichter von Lucy. Das Märlitram der VBZ verzaubert immer noch, gerade weil die Kinder in diesem Fahrzeug keine virtuelle Reise machen. Und wer Fondue im urbanen Chalet isst, tut das, weil er oder sie den Geschmack und Geruch von Käse liebt.

Auch an der kommenden Budgetdebatte im Gemeinderat wird herzhaft gestritten, was für viele neben dem traditionellen Adventskranz ebenfalls bereits rituellen Charakter hat. So leben wir in einer Welt, in der physisches Erleben und elektronische Prozesse schon länger vereint sind. Am jährlichen Weihnachtsanlass der Firma steht der direkte Austausch der Mitarbeitenden im Zentrum, die Einladung nehmen wir dagegen über eine Schaltfläche des Computers an. Und fast alle freuen sich aufs Zusammensein mit Familie und Freunden an den Festtagen – und auf die neuen elektronischen Geräte unter dem Weihnachtsbaum.

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