mobile Navigation

Stadtratskolumne

Gerold Lauber

Allegra, signur president

365 Tage Trump. Meine düsteren Vorahnungen werden täglich Realität und übertroffen. Nicht Fettnäpfchen sind ihm Ziel. Er suhlt sich geradezu wohlig und zwitschernd in seinem Riesenfettbottich, dem er kaum entsteigt. Die Welt hält den Atem an, schockiert und peinlich berührt, kann ers noch schlimmer? Meine Prophezeiung war: Ende März 2018 wird der Spuk vorbei sein. Nun, fürchte ich, braucht Amerika etwas länger. Das Kontrollsystem der US-Gründerväter wird auch diesen extremen Stresstest bestehen. Hoffen wir! Sonst wird aus «America first» ein «America in decline», eine Nation im Niedergang. Einmal eingeleitet, könnte er schnell an Dynamik gewinnen und uns allen schaden. Bislang waren wir nur indirekt Betroffene. Jetzt aber plant der Präsident einen Abstecher nach Davos. Helikopterfluglärm über Schwamendingen kündet vom Grossereignis. Und nun? McMullen, US-Botschafter in der Schweiz und Trumps Jünger der ersten Stunde rät seinen Landsleuten bei uns, sich ein Weilchen möglichst unauffällig zu benehmen. Was soll das denn? Müssen Amerikaner sich bei uns verleugnen, dürfen das Haus nur bei Nacht verlassen und müssen um Leib und Leben fürchten? Wir sind doch nicht in der Türkei oder in den USA nach Trumps Gusto! Willkommen heissen muss man Trump ja nicht. Jeder Besucher darf sich aber bei uns sicher fühlen und den Aufenthalt geniessen. Aufforderungen wie «kill Trump» sind völlig daneben. Und die Einladung des AL-Fraktionschefs im Gemeinderat an die anwesenden Stadt- und Gemeinderäte, sich seinem Marsch auf die Barrikaden anzuschliessen, ebenso. Also, Mr. Trump: cha dieu ans allegra! Möge Gott uns erfreuen – Sie auch. Und sollten Sie in den Bündner Bergen zu Erkenntnis oder Einsicht finden, wären Sie gar willkommen – bainvegni en il Grischun!

zurück zu Stadtratskolumne

Artikel bewerten

Leserkommentare

Keine Kommentare

Für diesen Eintrag werden keine Kommentare mehr angenommen