Stadtratskolumne
Altstadt neu entdecken
Haben Sie es gemerkt? Gestern war Allerheiligen – in Zürich auch St. Jelmoli genannt. Ein Feiertag, den wir in Form einer Masseneinwanderung aus den Nachbarkantonen und Nachbarregionen zu spüren bekommen. Wunderbar, wenn die hiesigen Geschäfte von einem kauffreudigen Publikum profitieren können. Wie stark die Umsätze an einem solchen Tag ansteigen, weiss ich nicht. Ich hoffe jedoch, dass die vollen Regale oder die fachkundige Beratung auch tatsächlich einen Kauf vor Ort auslösen und nicht eine nachträgliche Internet-Bestellung.
Solche Gedanken gehen mir manchmal durch den Kopf, wenn ich durch die Altstadt schlendere und über die Vielfalt der Gastrolokale und die Angebote in den Schaufenstern staune. Die Gassen sind zwar meist stark bevölkert, aber das lässt noch lange nicht auf gute Geschäfte für das ansässige Gewerbe schliessen. Ganz im Gegenteil. Traditionsreiche Läden verschwinden, und längst nicht alle Cafés, Bars und Restaurants werden von Gästen überrannt.
So drastisch wie zum Teil in den Medien dargestellt, schätze ich die Lage allerdings (noch) nicht ein. Von Agglogasse wird bereits gesprochen, und das Bild werde von Billigboutiquen geprägt. Diese Gefahr lässt sich noch abwenden, aber wir müssen alle mitmachen. Gehen Sie doch in der Vorweihnachtszeit wieder einmal in die Altstadt. Sicher werden Sie interessante Entdeckungen machen – auf Restaurants stossen, in denen Sie noch nie waren, oder Ideen für originelle Weihnachtsgeschenke finden. Es könnte ja auch eine Einladung zu einem Kinoabend mit anschliessendem Nachtessen in der Altstadt sein. Das Angebot in der Altstadt ist reich. Aber nur wenn wir es nutzen, bleibt es uns erhalten.
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