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Stadtratskolumne

Ruth Genner

Auf dem Platz

Hinter meinem Bürofenster war es letzte Woche richtig warm. Kaum zu glauben, dass der Kalender Anfang Januar zeigte. Der blaue Himmel lockte mich – wie viele andere Menschen auch – über Mittag nach draussen: an die Sonne, ans Licht.

Mit dem Velo fuhr ich das Limmatquai hinauf und hielt auf dem Sechseläutenplatz an. Mit Glück erwischte ich einen freien Stuhl vor dem Café Collana. Der Cappuccino schmeckte wie in den Ferien, und die Sonne wärmte mein Gesicht.

Der Platz war schon richtig belebt. Die einen flanierten, andere tranken ihren Kaffee am Stehtisch. Ich hörte verschiedenste Sprachen. Auch Leute vom Zeitungshaus nebenan waren da. Es wurde spaziert, mit Hund, mit Kinderwagen. Hin und wieder fuhr ein Velo durch. Junge Leute sassen auf der Treppe des Opernhauses und genossen ihr Mittagessen. Kinder sprangen umher. Ein Velokurier lag auf dem Steinboden und ruhte sich, den Kopf auf seiner Tasche, aus.

Ja, der weite Platz gefällt. Die Bildsimulationen im Voraus sind das eine, die Realität ist das andere, das wirklich Schöne. Der Stein aus Vals unter dem blauen Winterhimmel macht sich gut. Der Stein wirkt lebendig, so wie er geschnitten und verlegt ist.

Noch stand der Weihnachtsbaum in der Platzmitte. Bald werden über 50 neue Bäume auf den Kies­inseln gepflanzt. Eine lange Sitzbank und hundert Stühle werden aufgestellt, sodass viele Menschen hier eine Pause einlegen können. Und schliesslich kommt das Wasserspiel hinzu, das an heissen Tagen Kühlung bringt. Erst dann wird der Platz richtig fertiggestellt sein. Die offizielle Einweihung ist am 22. April. Schon während des Baus beobachteten die Menschen interessiert die Verwandlung des Platzes. Nun nutzen sie den Platz lange vor der Einweihung, und das freut mich sehr.

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