mobile Navigation

Stadtratskolumne

Corine Mauch

Auf der Flucht sein

Das solidarische Engagement der Zürcherinnen und Zürcher mit Geflüchteten zeichnet sich nicht zuletzt dadurch aus, dass es nicht einfach kurzfristig ist, sondern über Jahre hinweg hält und sich weiterentwickelt. Ein eindrückliches Beispiel ist das Projekt «Gemeinsam Znacht». Es blickte am vergangenen Wochenende auf sein fünfjähriges Bestehen zurück. Das zivilgesellschaftliche Konzept ist einfach und sehr wirkungsvoll: Freiwillige vermitteln gemeinsame private Abendessen zwischen Geflüchteten und Einheimischen. Solche Begegnungen zeigen Offenheit und Wertschätzung und ermöglichen Freundschaften.

Auch die Stadt Zürich hat ihr lokales und internationales Engagement für Flüchtlinge in den letzten Jahren deutlich verstärkt. Zum Beispiel mit unserer Projektpartnerschaft mit der libanesischen Erst-Flucht-Stadt Tyrus, die nahe der syrischen Grenze mit besonders grossen Herausforderungen kämpft. Und wir setzen uns in verschiedenen Initiativen dafür ein, dass die Städte weltweit in Migrationsfragen noch besser voneinander lernen und ihre gemeinsamen Interessen stärker vertreten können.
Die Asylgesuche in der Schweiz sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass heute sogar noch mehr Menschen vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen als 2015, als die Flüchtlingskrise bei uns die Schlagzeilen beherrschte.

Die Berichte der letzten Wochen aus Nordsyrien machen mich tief betroffen: Ausgelöst durch die türkische Militäroffensive, sind erneut Tausende auf der Flucht. Das Engagement der Zürcherinnen und Zürcher bleibt angesichts der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten und anderswo wichtig.

zurück zu Stadtratskolumne

Artikel bewerten

Leserkommentare

Keine Kommentare

Für diesen Eintrag werden keine Kommentare mehr angenommen