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Stadtratskolumne

Aus den Augen, aus dem Sinn?

Von: Raphael Golta

Ein bisher ungewöhnlich milder Winter liegt hinter uns – in Zürich lag kaum einmal mehr als weisser Flaum auf den Strassen. Nächte mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt waren selten. Mit der fehlenden Kälte geniesst auch das sonst in den Wintermonaten sehr präsente Thema Obdachlosigkeit deutlich weniger (Medien-) Aufmerksamkeit. Aber auch wenn die städtischen Kältepatrouillen von sip züri in dieser Saison weniger häufig ausrücken mussten als auch schon, wurden die städtischen Notunterkünfte dennoch genutzt. Und auch die übrigen Wohnangebote können sich nicht über mangelnde Nachfrage beklagen – denn die Schwierigkeiten, denen sich sozial benachteiligte Zürcherinnen und Zürcher am Wohnungsmarkt gegenüberstehen, hängen leider nicht vom Wetter ab. Wer wenig finanziellen Spielraum hat, schlecht Deutsch spricht oder aufgrund der persönlichen Lebensführung nicht dem Idealbild eines Mieters oder einer Mieterin entspricht, hat grosse Schwierigkeiten, in unserer Stadt eine geeignete Wohnung zu finden. Und wenn man keine Wohnung hat, gerät schnell das ganze Leben aus den Fugen.

Denn ein Zuhause ist viel mehr als ein blosses Dach über dem Kopf: Es ist ein wichtiger Rückzugsort, an dem wir uns sicher und geborgen fühlen und zur Ruhe kommen können. In prekären Wohnverhältnissen oder gar ohne eine dauerhafte und würdige Unterkunft lassen sich selbst die ganz normalen Herausforderungen des Alltags kaum bewältigen. Weitere Schwierigkeiten sind vorprogrammiert. Diese Abwärtsspirale gilt es, frühzeitig aufzuhalten. Und darum setzt sich das Sozialdepartement dafür ein, dass auch sozial benachteiligte Menschen in unserer Stadt ein Zuhause finden – sei es durch spezielle Wohnangebote oder durch gezielte Unterstützung beim Zugang zum freien Wohnungsmarkt.

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