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Stadtratskolumne

Corine Mauch

Blick über den Gartenzaun

Haben Sie einen Familiengarten? Machen Sie mit in einem Gemeinschaftsgarten? Hegen Sie wie ich Pflanzen auf Ihrer Terrasse? Oder, falls Sie nicht zu den «Urban Gardeners» gehören: Geniessen Sie ab und zu Spaziergänge im Botanischen Garten, im Chinagarten, in der Stadtgärtnerei? Dann stimmen Sie mir sicher zu: Gartenluft tut gut!

Noch bis zum 9. Oktober können Sie solche auch im Museum Rietberg schnuppern. Das Museum – selbst mitten in einer wunderbaren Parkanlage gelegen – bietet mit der Ausstellung «Gärten der Welt» faszinierende Gelegenheiten, um in unterschiedlichste Pflanzen- und Gartenuniversen einzutauchen. Das Erleben von Kunst wird zum Blick über den Gartenzaun. Das erweitert den Horizont und hält jung wie Gartenarbeit. Ich kann Ihnen einen Besuch herzlich empfehlen!

Gärten sind abgetrennte Areale. Das deutsche Wort Garten leitet sich von «Gerte» ab. Mit Gerten aus Weiden- oder Haselnussruten flocht man in alten Zeiten – und heute noch – Zäune, um den Garten vor Eindringlingen zu schützen. Doch Vögel, Insekten und Pflanzen haben sich noch nie an diese Begrenztheit gehalten. Das führt uns vor Augen, dass die Pflege der Umwelt nicht am eigenen Gartenzaun haltmachen darf. Nur wenn wir unseren ganzen Planeten mit seinen beschränkten Ressourcen als unseren persönlichen Garten ansehen und verantwortungsvoll mit ihm umgehen, bleibt uns das Glück in unserem eigenen, privaten Gärtchen erhalten.

So oder so: Werfen Sie jetzt im Frühling einen Blick über den Gartenzaun in andere Gärten, und geniessen Sie die Blütenpracht und das Grün in unserer vielfältigen Stadt.

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