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Stadtratskolumne

«Blinde Flecken» im Stadthaus

Von: Stadtpräsidentin Corine Mauch, Präsidialdepartement

Das Stadthaus ist zurzeit aussergewöhnlich belebt. An den Schaltern des Personenmeldeamts im Erdgeschoss und im Zivilstandsamt im ersten Stock ist immer viel Betrieb – aktuell zieht es aber viele Besucher*innen in den zweiten Stock. Grund dafür: die Ausstellung «Blinde Flecken – Zürich und der Kolonialismus».

Die Ausstellung zeigt, wie auch die Stadt Zürich in die Sklaverei und den Sklavenhandel involviert war und davon profitierte. Sie thematisiert, wie unsere koloniale Vergangenheit bis heute nachwirkt: in weltweiten Wohlstandsunterschieden, in rassistisch geprägten Strukturen, die unser Denken und Handeln oft unbewusst bestimmen, oder mit Spuren des Kolonialismus im öffentlichen Raum.

Ein breites Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung. Eine Führung in der Sukkulentensammlung zeigt zum Beispiel, wie eng koloniales Denken und Handeln mit der botanischen Wissenschaft verflochten sind. Andere Veranstaltungen thematisieren die Sammlungen von Zürcher Museen, Rassismus in Kinderbüchern oder die Geschichte von Schokolade.

Die Ausstellung weckt offensichtlich sehr grosses Interesse. Besonders freut es mich, dass viele Schulklassen die Ausstellung besuchen. Für Klassen, die sich vertieft mit dem Thema Kolonialismus beschäftigen möchten, steht seit Kurzem entsprechendes Unterrichtsmaterial der Stadt Zürich zur Verfügung.

Die Ausstellung im Stadthaus, das Begleitprogramm und das Unterrichtsmaterial ermöglichen die Auseinandersetzung mit einem spannenden Aspekt der Zürcher Stadtgeschichte. Die Ausstellung läuft noch bis am 15. Juli – gerne empfehle ich Ihnen einen Besuch!

Weitere Informationen: www.stadt-zuerich.ch/ausstellung

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