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Stadtratskolumne

Richard Wolff

Daisy und die gute Laune

Ein ganz normaler Wochentag; Ich bin mit meiner Hündin Daisy auf dem Weg zur Arbeit. Beim Einsteigen in den Bus schliesst sich die Tür, während Daisy schon drin ist, ich aber noch draussen stehe. Schnell schiebe ich den Fuss in den Türspalt. Schmerzhaft, aber effektiv! Nun sind wir glücklich beide drin. Kaum sind wir wieder ausgestiegen, rast ein Velofahrer auf dem Trottoir durch die Menschenmenge. Resolut klingelnd fordert er freie Fahrt. «Gemischte Nutzung?», frage ich mich, sehe aber keine entsprechende Signalisation. Kurz vor der Hauptwache streiten sich zwei Automobilisten lautstark um einen Parkplatz. Inzwischen bin ich ziemlich genervt.


Daisy jedoch bleibt im morgendlichen Verkehrsstress bewundernswert gelassen. Sie wedelt freundlich und schaut mich treuherzig an. Im Amtshaus angekommen, tut sie, was sie immer tut. Sie wirft sich auf den Rücken und lässt sich von meinen Mitarbeitenden den Bauch kraulen.


Ich blicke auf meine vergnügte Hündin und denke: Warum ärgert mich die morgendliche Verkehrssituation? Wir alle wissen, dass die Stadt und ihr Einzugsgebiet wachsen. Die Mobilität nimmt zu. Die Ansprüche der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden sind nicht einfach unter einen Hut zu bringen. Die Verkehrsflächen sind in Spitzen­zeiten bereits heute praktisch ausgelastet. Doch als Stadtrat habe ich das Privileg, im Rahmen der geltenden Gesetze Einfluss auf die Verkehrssituation nehmen zu können. Ich führe regelmässig Gespräche mit den Interessenvertretenden aller Mobilitätsformen. Irgendwie müssen wir nicht nur aneinander vorbei­kommen, sondern auch miteinander klarkommen im alltäglichen Teilen des Verkehrsraums. Ich versuche mein Möglichstes, um die Situation für alle zu verbessern. Mehr Gelassenheit als Grundhaltung kann da ­sicher nicht schaden.

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