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Stadtratskolumne

Andres Türler

Den eigenen Willen kundtun: kleiner Aufwand – grosser Nutzen

An der Gesundheitsmesse «Präventa» war ich am Stand der swisstransplant. Die dort geführten Gespräche zum Thema Organspende haben mich aufgerüttelt. Zugegeben, eine heikle Angelegenheit. Dem Ende des Lebens schaut niemand gerne ins Auge, schon gar nicht, wenn man meint, mitten im Leben zu stehen. Und man verdrängt auch gerne die Tatsache, dass man selber durchaus auch einmal in der Situation sein könnte, in der man für ein Organ dankbar wäre. Gemäss swisstransplant ist es 19 Mal wahrscheinlicher, auf ein Organ warten zu müssen als eines Tages eines zu spenden.

Eine Spendekarte auszufüllen bedeutet nicht, dass man auch mit einer Organspende einverstanden sein muss. Jeder und jedem ist es selber überlassen, wie er das regeln möchte. Entscheidend ist, dass man eine Spendekarte auf sich trägt und dort der eigene Wille festgehalten ist.

Angenommen, jemand aus Ihrer Familie verunfallt tödlich und hat ein Herz, das einem andern Menschen in Not vielleicht das Leben retten könnte. Der Entscheid muss rasch fallen, aber wenn der Verstorbene keinen Spendeausweis auf sich trägt, müssen Sie als Angehöriger entscheiden. Das heisst, Sie werden nicht nur mit einer schrecklichen Nachricht konfrontiert, sondern auch noch mit der Frage, ob Sie der Organspende Ihres Angehörigen zustimmen wollen. Da kann ich mir nur wünschen, nie einen solchen Entscheid treffen zu müssen.

Aus diesem Grund lege ich meinen Angehörigen nahe, die Spendekarte auszufüllen. «Keine Entnahme von Organen» anzukreuzen ist nicht verwerflich, aber entlastet die Nächsten gegebenenfalls in einer schon ausreichend schwierigen Situation. Die Spendekarte ist unter www.swisstransplant.org zu finden. Kleiner Aufwand, grosser Nutzen!

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit.

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