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Stadtratskolumne

Filippo Leutenegger

Den Stoffkreislauf schliessen

Voraussichtlich im kommenden Jahr findet die Abstimmung über ein Jahrhundertwerk statt. Eine Verbindungsleitung zwischen den Kehrichtheizkraftwerken Hagenholz und Josefstrasse soll ein einziges, grosses Wärmeversorgungsnetz schaffen. Eine Energiezentrale wird das alte Kehrichtheizkraftwerk Josefstrasse ersetzen, das 2020 abgeschaltet werden muss. Der Zusammenschluss stellt nicht nur die Wärmeversorgung in ­Zürich-West nach 2020 sicher – er erlaubt auch eine optimale Nutzung der Wärme aus dem Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz und dem Holzheizkraftwerk Aubrugg. Darüber hinaus eröffnet die Verbindung die Chance, mehr Fernwärme ins heutige Gebiet Zürich-West zu liefern, das Quartier Wipkingen würde neu mit Wärme aus Abfall versorgt. Das heisst: Statt wie heute 16% könnte ERZ (Entsorgung + Recycling Zürich) künftig ein Viertel des Wärmebedarfs der Stadt mit Energie aus Zürichs ­Abfall decken. Diese Fernwärme ist sauber und erneuerbar.

Die zuständige Gemeinderatskommission ist einstimmig dafür, den Zusammenschluss zu projektieren. Die Kosten für die Verbindung werden auf etwa 130 Millionen Franken geschätzt. Da aber die Investitionen mit betrieblichen Mitteln von ERZ gedeckt werden, braucht es keine zusätzlichen Steuergelder. Das letzte Wort hat das Zürcher Stimmvolk. Mit einem Ja zur Verbindungsleitung kann Zürich seine weltweite Spitzenposition in der Abfallverwertung weiter ausbauen: Aus Zürichs Abfall werden Strom und Wärme, aus Schlacke wird Metall zurückgewonnen, und (dereinst) Baumaterial für den Tiefbau, aus Bioabfall wird Biogas und Komposterde und aus ­Abwasser wird wieder sauberes, bald sogar schon mikropartikelgereinigtes Wasser.

Sie sehen, wir schliessen den Stoffkreislauf an immer mehr Stellen. Davon profitiert jeder und jede Einzelne, die Umwelt und auch die Wirtschaft. 

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