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Stadtratskolumne

Der Wert der Arbeit

Von: Richard Wolff

Während die Swisscom per Ende Jahr die allerletzten analogen Telefonanschlüsse digitalisiert, leben wir schon seit bald drei Jahrzehnten im digitalen Zeitalter. Nur zur Erinnerung: 1990 gab es für die breite Bevölkerung weder E-Mail noch Internet, noch Handys, und nur die wenigsten Haushalte besassen einen eigenen Computer. Der radikale Umbau unseres Alltags und unserer Arbeitswelt ist in vollem Gang. Die Konsequenzen sind nur teilweise absehbar. Die Digitalisierung schreitet so schnell voran, dass uns kaum Zeit bleibt, uns Gedanken darüber zu machen. Wir sind in unserem Alltag in vernetzte technologische Systeme eingebunden. Ganz besonders gilt dies für die Arbeitswelt.

Die Digitalisierung wird auch als vierte industrielle Revolution bezeichnet. Wie mit jeder industriellen Revolution wird menschliche Arbeit infolge neuer Technologien rationalisiert und ersetzt. Gesamtwirtschaftlich betrachtet wird die Produktivität steigen, das heisst, wir müssen weniger arbeiten, um gleich viel zu produzieren. Die Frage ist, wie wir mit diesem Effizienzgewinn umgehen. Wofür wird er eingesetzt? Wird die Arbeitszeit sinken? Bei gleich bleibenden Löhnen? Wird die Arbeitslosigkeit zunehmen? Oder entstehen neue Aufgaben und Berufsfelder aufgrund neuer Anforderungen und Bedürfnisse? Vielleicht muss bezahlte Arbeit als Grundlage für die wirtschaftliche Existenz des Menschen neu gedacht werden.

Vieles ist zurzeit offen. Vieles muss diskutiert und neu ausgehandelt werden. Sicher ist, dass wir uns den Veränderungen und den neuen Herausforderungen mit neuen Antworten stellen müssen.

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