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Stadtratskolumne

Die neue Ordnung

Von: Stadträtin Karin Rykart, Sicherheitsdepartement

Als ich ein Kind war, war ein Trottinett einfach ein Trottinett, auf jeden Fall etwas für Kinder. Ein Spielzeug halt. Niemand – nicht der verrückteste Glaskugelprognostiker – hätte damals vorausgesagt, dass dieses kleine und von vielen belächelte Gefährt einmal zu einer solchen Karriere ansetzen würde.
Heute düsen nicht nur Jugendliche spätabends auf elektrisch angetriebenen Trottis durch die Stadt, auch Geschäftsleute mittleren Alters in geschniegelten Pfeffer-und-Salz-Anzügen pfeifen zur Mittagszeit fröhlich damit durchs Limmatquai. Das sogenannte E-Trotti hat sich in den letzten fünf Jahren ausgebreitet und ist heute in fast allen Städten der Welt mehrtausendfach vorhanden.

Mit dem Erfolg kamen die Probleme. Mein Departement ist für Sicherheit und Ordnung zuständig, und so gehen bei mir in schöner Regelmässigkeit Meldungen ein, wonach die Spassgeräte überall herumstünden und den Fussgänger*innen den Weg versperrten und dass sie gefährlich seien.
Nun hat die Stadt unter der Leitung der Dienstabteilung Verkehr erfolgreich ein Projekt durchgeführt zur digitalen Verwaltung der E-Trottis. Alle Anbieter dieser Scooter beteiligen sich an einer Plattform, auf der ihre Geräte registriert sind. Beschwerden wickelt die Polizei über diese Plattform ab, und die Fahrverbote in der Innenstadt werden mit GPS-Tracking durchgesetzt: Im Niederdorf oder am Seeufer etwa bremsen die Trottis automatisch auf SchrittTempo ab. Und neuerdings läuft die sogenannte Bevorzugte Parkierung: Stellen die Nutzer*innen ihr E-Trotti auf den eigens dafür markierten Plätzen ab, erhalten sie eine Belohnung.

Die Digitalisierung machts möglich. Und so entsteht langsam eine neue Ordnung – wie von alleine.

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