Stadtratskolumne
Die Solarstadt
Von: Michael Baumer
Noch nie war Energiepolitik so aktuell wie heute. Leider, muss man sagen, wenn man auf Putins Krieg gegen die Ukraine blickt. Die Netto-Null-Ziele der Stadt haben an der Urne einen grossen Zuspruch gefunden. Allen ist klar: Die Versorgung der Bevölkerung mit erneuerbarer Energie muss weiter vorangetrieben werden. Die hehren Ziele auf Papier zu schreiben, ist das eine, die konkrete Umsetzung ist eine andere. Mein Departement arbeitet seit Jahren genau daran – mit Erfolg. Ein wichtiges Element ist zum Beispiel die städtische Solaroffensive, die ich zusammen mit dem ewz lanciert habe: Bis 2030 soll die Produktion von Solarstrom auf Stadtgebiet vervierfacht werden auf eine Produktion von rund 120 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr – Sonnenenergie für rund 50 000 Haushalte. Davon sollen 20 GWh auf städtischen Gebäuden gebaut werden. Ein Teil dieses Stroms wird direkt vor Ort verbraucht, der andere Teil fliesst in das erfolgreiche Bürgerbeteiligungsmodell ewz.solarzüri
An diesem Modell kann sich jede und jeder von uns ganz unkompliziert beteiligen: Mieterinnen und Mieter sowie KMU, die selber keine Möglichkeit haben, eine eigene Solaranlage zu installieren, produzieren damit ihren eigenen Solarstrom. Rund 4000 Quadratmeter sind ab sofort verfügbar. Auch ich habe mich persönlich an einer Solarfläche beteiligt. Unser Ziel ist es, Photovoltaikanlagen für private und institutionelle Liegenschaftsbesitzende noch attraktiver zu machen. Denn bis 2030 besteht hier Potenzial für rund 100 GWh nachhaltigen Solarstrom. Deshalb planen wir Erhöhung der Fördergelder aus den 2000-Watt-Beiträgen und die Aufstockung der Rückspeisevergütung um 2 Rappen. Das ewz unterstützt interessierte Personen von A wie Anlageberatung bis Z wie Zusammenschluss zum Energieverbrauch massgeschneidert. Denn nur gemeinsam machen wir Zürich zur Solarstadt und schaffen das Netto-Null-Ziel.
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