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Stadtratskolumne

Die Suche nach dem Schnee

Von: André Odermatt

Wenn man frühmorgens im Bus oder Tram gelassen einen Sitzplatz findet, dann sind Schulferien in unserer Stadt. Auch diese Woche zieht es viele Zürcherinnen und Zürcher weg aus der Stadt und in die Berge zum Skifahren oder Schlitteln. Denn Schnee und Wintersportaktivitäten sucht man heute in Zürich vergeblich. Das war aber nicht immer so.

1963 packten tausende Menschen ihre Schlittschuhe und begaben sich mit Kind und Kegel in Zürich aufs Glatteis – der Zürichsee war gefroren. Für die jüngere Generation ist das kaum mehr vorstellbar. Diese erinnert sich höchstens noch an die letzte «Seegfrörni» vom Katzensee im 2012. Das war aber das letzte Mal, dass man in Zürich auf Natureis «schliifschüenle» konnte. Dank den guten Kunsteisbahnen in der Stadt müssen wir auf das Kurven auf Kufen zum Glück aber nicht ganz verzichten.

Etwas schwieriger sieht es mit dem Schlitteln aus: Früher lockten verschneite Hügel wie der Monte Diggelmann im Kreis 6 viele Kinder und Familien zum Schlitteln an. Aber auch dort sucht man seit einigen Jahren vergeblich nach Schnee. Und nicht einmal unser Hausberg, der Uetliberg, hat dieses Jahr genug Schnee. Dabei gäbe es dort sogar eine drei Kilometer lange Schlittelpiste!

Irgendwann reicht eben auch der oberste Stadtzürcher Gipfel nicht mehr aus – so geniesse ich die Sportferien in der Höhe, dort, wo noch Schnee zu finden ist.

Wenn sich die Trams und Busse in zwei Wochen wieder füllen, dann setze ich mich im Stadtrat weiter dafür ein, dass wir unsere Klimaziele erreichen und die Berge im Winter schneebedeckt bleiben.

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